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Dienstag, 7. November 2017

10. Buchensteinwand Halbmarathon

Wie jedes Jahr, das letzte Rennen meiner Saison. Der Zeitpunkt, 2 Tage nach meinem Geburtstag ist immer sehr kritisch, da am 26. Oktober auch Feiertag ist und die Feier daher meistens auf den 25ten verlegt wird :-)
Diesmal hatte ich Glück und die Feier fiel aus, also keine Ausreden :-P


Bei Traumwetter konnten sich mehr als 100 Einzelstarter motivieren die Strecke in Angriff zu nehmen. Die Strecke zählt zu meinen Hausstrecke, daher gab es keine Überraschungen, ich liess mich nicht auf ein zu hohes Starttempo verleiten und hatte mir das Rennen gut eingeteilt.


Ich konnte als Gesamt 3ter die Ziellinie bei der Talstation Buchensteinwand überqueren. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, da ich auch meine Zeit gegenüber dem Vorjahr um über 1 Minute verbessern konnte, na gut letztes Jahr war die Feier wirklich am Vortag und ich war etwas, naja, angeschlagen, aber trotzdem für mich hat’s gepasst.


Nach dem Lauf noch gemütlich auslaufen nach Hause, kultivieren und retour zur Preisverteilung, zum Glück gaben die Organisatoren Gas und die Siegerehrung ging zügig über die Bühne, so konnte ich das extrem schöne Wetter nutzen und noch einen schnellen Abgleiter mit meinem Gleitschirm von der Buchensteinwand machen :-)


Nach dem Rennen geht’s für mich immer in die Pause, 2 Wochen Regeneration und die Beine hochlegen. Mal schauen wie brav ich bleibe ;-)

Ab Mitte November geht’s dann wieder los mit der Saisonplanung 2018, mal schauen, was im Frühjahr ansteht, Marathon wie immer, oder doch mal was anderes ;-)


Ergebnisliste





Donnerstag, 15. September 2016

UTMB - CCC

Der CCC (Courmayeur - Champex-Lac - Chamonix) ist von der “kleinen Schwester” des UTMBs zu einem einmaligen Bewerb herangewachsen. 
Da ich die Punkte für den UTMB nicht hatte, fiel die Wahl auf den CCC, nichts desto trotz das Rennen sollte mein persönlicher Saisonhöhepunkt 2016 werden.
Normalerweise sehe ich meinen Wettkämpfen gelassen entgegen, sei es Marathon, Bergmarathon oder IronMan, Nervosität kommt so gut wie nie auf. 
Diesmal war es aber anders. Mein längstes Rennen bis dahin war 2012 die erste Etappe des Transalpine Runs mit 57km, jetzt erwarten mich über 100km mit mehr als 6000hm im Aufstieg.
Einen heftigen Rückschlag in der Vorbereitung bekam ich durch eine Borreliose, die ich mir bei der Tristkogl Challenge Anfang Juni durch einen Spinnenbiss eingefangen habe. 3 Wochen Antibiotika Kur, keine Sonne, kein Training, ich war am Ende, versuchte mich mit leichten Einheiten über Wasser zu halten um nicht komplett in ein Loch zu fallen. Zum Glück war während dieser 3 Wochen das Wetter nicht sonderlich schön. So richtig schlecht ging es mir aber nach der Penicillin Kur, trotz begleitender Probiotika Einnahme, spielte die Verdauung verrückt und meine Leistungsfähigkeit ging in den Keller.
Als wäre das nicht genug, kamen noch Probleme mit meiner linken Achillessehne dazu, die ich mir beim Bergablaufen übereizt habe.
Diese Tatsachen weckten gewisse Zweifel in mir, war es wirklich eine gute Idee in diesem Zustand anzutreten? Ich verdrängte das Rennen bis zum Schluss und dachte mir, irgendwie wird’s schon gehen, und wenn’s nicht geht dann mach ich mir ein paar schöne Tage in Chamonix.

Am Dienstag war’s dann endlich soweit, es ging los Richtung Chamonix, wir fuhren von Innsbruck ca. 6,5 über Italien (Mailand, Aosta Tal) durch den Monte Blanc Tunnel nach Frankreich. Vor dem Tunnel auf italienischer Seite lag Courmayeur, von dort aus ich dann am Freitag um 9:00 starten sollte.
Dann kamen wir an, in Chamonix, die Bergsteiger Hochburg Frankreichs, und sie wurde ihren Namen mehr als gerecht. Jeder 2te in Chamonix lief mit einem Rucksack und 60m Seil durch die Gegend, sogar die Kinder hatten Eispickel auf den Rucksack geschnallt! 

Alle führenden Bergsportmarkenhersteller haben ein Geschäfte in zentrumsnähe. Chamonix das Mekka des Alpinismus, mit Blick auf den unscheinbaren Gipfel des Mont Blanc, ich war beeindruckt.
Ein wenig erinnerte mich die Stadt an Kitzbühel, es geht viel ums Sehen und Gesehen werden, denn ich war mir ziemlich sicher, dass ein Großteil der Touristen, die mit Rucksack und Eispickel bewaffnet durch die Innenstadt schlenderten, keinen Meter im Gebirge, Geschweige denn am Gletscher unterwegs waren und jemals sein werden ;-)

Unsere Unterkunft war perfekt, mitten im Zentrum, 3ter Stock auf Augenhöhe mit dem Zielbogen welcher genau neben unserem Gebäude stand. Diese Nähe hatte aber auch seine Nachteile, aber dazu später.

Den ersten Marathon erlebte ich bei der Startnummernabholung, obwohl top organisiert musste man eine Stunde Wartezeit einrechnen, zum Teil musste man bereits vor der Halle anstehen, was bei 32 Grad im Schatten nicht gerade angenehm ist. Natürlich hatte ich nichts zu trinken dabei und wollte es nicht riskieren meinen Platz in der Schlange zu verlieren, bereits hier zählte jeder Meter ;-)
Die Anmeldung funktionierte wie am Flughafen, zuerst musste man sich mittels Reisepass registrieren, dann bekam man noch einmal eine Liste der Pflichtausrüstung, 4 Gegenstände davon waren markiert, diese musste man dann in ein Schaffel (wie am Flughafen) legen und dem Kontrolleur vorweisen. Bei mir war es z.B. die wasserdichte Jacke mit Kapuze, es wurden die verschweißten Nähte und die Membran akribisch genau geprüft. Zum Glück lieh mir mein Kollege seine Jacke, sonst wäre ich schon an der Anmeldung gescheitert :-(
Von dort ging es dann zur Startnummerausgabe und zu allerletzt bekam man auch noch sein Festivalbändchen, welche dich als Teilnehmer erkennbar machten (z.B. für die Labestationen).

Die erste Hürde war geschafft, als Belohnung gab’s am Abend dann original Käsefondue, es geht nicht’s über eine leichte Mahlzeit vor dem Schlafen gehen :-)

Als erster durfte dann mein Kollege Michael ins Renngeschehen eingreifen, er bestritt den OCC, welcher am Donnerstag um 8:30 in Osieres (CH) startete.
Die Vorfreude stieg, ich konnte es nun kaum mehr erwarten, bis es bei mir soweit sein sollte, die letzten Zweifel schwanden, ich wollte nur noch endlich zu meinem Abenteuer starten.

Am nächsten Tag war es dann endlich soweit! Ausgeschlafen und fit ging’s durch den Mont Blanc Tunnel nach Courmayeur (IT). Um Punkt 9 Uhr startete das Feld, über 2000 Starter versuchten ihr Glück.
Da für mich feststand, dass das Rennen ein Test ist, ließ ich mich auch nicht von der davon stürmenden Herde mitreißen. Ich dachte mir es sind über 100km mit 6 Bergen da kann viel passieren, ich geh’s locker an :-)

Ich kannte meine Probleme

  • Achilles
  • Krämpfe
  • Kreislauf

Daher war mein Vorsatz, bergauf nur schnelles Gehen, Puls um die 145, viel trinken und jede Stunde eine Salztablette.
Ich muss zugeben, anfangs fiel es mir schwer auch die steilen Passagen nicht zu Laufen, da ich noch frisch und mit Adrenalin bis obenhin vollgepumpt war.
Aber als ich auch gehend, Platz um Platz gut machen konnte, motivierte mich das noch mehr an meinem Plan festzuhalten.
Der erste Berg führte uns auf über 2500hm, der Aufstieg war steil und knackig, es war genau mein Wetter :-) Apropos Wetter wie auch in den letzten Tagen stand auch am Renntag das Thermometer bei über 30 Grad, da hatte ich keine Probleme ausreichend zu Trinken, insgesamt habe ich während des Rennens ca. 10l Flüssigkeit zu mir genommen und musste aber nie in die Büsche :-)

Durch das Gehen bergauf hatte ich außerdem genügend Zeit mir die traumhafte Landschaft anzusehen. Wirklich beeindruckend, das Massiv rund um den Mont Blanc. 

Der erste Downhill war gemütlich keine Steine oder Wurzeln, vom Typ eher Autobahn, besser sehr staubige Autobahn ;-) 
Jetzt ging es einige Kilometer leicht wellig durch’s Gelände, so könnt es bis zum Schluß gehen, hat enormen Spaß gemacht über die Trails zu Büggeln. Die Achilles zwickte hin und wieder, machte aber soweit keine gröberen Probleme.

Vor dem nächsten Anstieg gab es nochmal eine Labstation, schnell ein Schüssel Suppe, 2 Becher Cola, Trinkflasche auffüllen und weiter geht’s.

Bergauf fand ich ein gutes Tempo, die Stöcken machten sich wirklich bezahlt. So konnte ich auch auf diesen Anstieg einige Plätze gut machen. Wieder bot sich uns ein fast kitschiges Panorama, trés pittoresque würde der Franzose sagen.
Am Gipfel wartete schon Michael mit Lisa, es tat gut bekannte Gesichter zu sehen, leider konnte ich mich nicht lange aufhalten, es gab lediglich Wasser zum Nachfüllen, dann ging’s schon wieder bergab, aber zum Glück nur streckentechnisch.

Jetzt folgte eine sehr lange Passage Richtung Tal, auch nach der Labstation in La Fouly ging’s weiterhin großteils nur runter. Außer dass ich einmal zu Sturz kam,  passiert mir ja des Öfteren, war dieser Streckenabschnitt nicht sonderlich spektakulär ;-)

Kurz vor dem Anstieg auf Champex-Lac traf uns nochmal so richtig die Sonne, es war ca. 16 Uhr. Zum Glück waren wir bisher eigentlich immer auf einer Höhe unterwegs, in der die Temperaturen angenehm waren. Ich blieb nun wirklich bei jedem Brunnen stehen um Wasser zu trinken und meinen Kopf zu kühlen. Ich war wirklich froh als der Anstieg los ging und wir wieder in den schattenspendenten Wald kamen.

Champex-Lac war ein große Labestation, in der sich viele Läufer kultivierten, umzogen und sich teilweise sogar auf bereitgestellten Liegen einem Power Nap hingaben. Da ich nichts zu kultivieren hatte und sich der Hunger in Grenzen hielt, ging es nach knapp 15min wieder heiter weiter.

An die nächste Passage kann ich mich nicht so recht erinnern ;-) keine Ahnung, vielleicht hab ich unterm Rennen geschlafen wer weiß. Ich weiß nur dass der Downhill lang war, es zog sich bis ich endlich nach Trient kam (die haben wirklich eine rosarote Kirche! Halleluja). Wieder war ich sehr froh als ich Lisa und Michael im Zelt fand. Schön langsam wurde es dunkel, die Spannung stieg. Alle Flaschen aufgefüllt, nochmal Suppe und Cola, auf geht’s.

Jetzt wurde es hart, der Anstieg war sehr anstrengend, ich musste das erste Mal jemanden vor mir ziehen lassen, ich hatte keine Luft mehr. So quälte ich mich Schritt für Schritt den Berg hoch. Oben angekommen, sah ich weit vor mir keinen Läufer und weit hinter mir keinen Läufer und das lag nicht an der Dämmerung. Mein Ziel war es ohne Stirnlampe bis Vallorcine zu kommen, wäre sich fast ausgegangen, auf den letzten Metern, als ich im Wald wirklich nichts mehr sehen konnte, musste ich die Lampe aktivieren.

In Vallorcine füllte Michael nochmal meinen Trinkrucksack, ich aß eine Kleinigkeit und los gings in den Abend. Nur noch 18km bis Chamonix. Irgendwie hat mich das nochmal gepusht, ich lief wie auf Wolken, komplett frisch, total leicht und entspannt. Ich dachte mir den einen Berg knack ich auch noch ;-)

Mit hohem Tempo gings dann ran an den letzten Aufstieg, euphorisch lief ich sogar die ersten Höhenmeter, bevor ich in den gewohnten Gehmodus wechselte. Was nun folgte waren wirklich Strapazen und Überwindungen, ich hab die letzten 1000hm komplett unterschätzt! Ich hab wirklich alles aufgebracht, was ich noch an Energie bei mir trug. 2 Gels, 1 Red Bull Shot und den gesamten 1,5l Trinkrucksack!!! Es war nur mehr deprimierend, immer wenn ich den Kopf hob sah ich Stirnlampen die noch höher herumschwirrten, der Berg schien nicht enden zu wollen. Aufgelockert wurde das Ganze durch das Zusammentreffen mit einem französischen Gamsbock, der einfach nicht Platz machen wollte, erst als ich meine Aufforderung mit meinen Stöcken etwas Nachdruck verlieh, zog er wieder ab in die Dunkelheit.

Das gemeinste war der letzte Downhill, wie bereits mehrfach erwähnt waren die Bergabpassagen bis dahin Autobahn, aber was nun folgte war für mich die Hölle :-(
Aber eigentlich war ich auch ein wenig selber Schuld, anstatt meine Stirnlampe mit der 2ten etwas stärkeren aus dem Rucksack zu tauschen, quälte ich mich unterbeleuchtet den Geröll und Wurzel übersähten Weg hinunter Richtung Chamonix. Durch das verkrampfte Laufen hat mir am Ende jeder einzelne Knochen und jeder noch so kleine Muskel ein Schöneres angesagt :-P

Aber egal, das kurze Asphaltstück durch Chamonix bis zum Zielbogen wurde mit letzten Kräften im Sprint bewältigt (hier schaffte ich auch meinen max. Puls von 160 ;-)) 

Im Ziel war es ruhig, nur wenige Zuschauer waren um diese Zeit (knapp nach Mitternacht) interessiert, dies tat meiner Freude und Erleichterung keinen Abbruch!
Ich habe es geschafft, meinen ersten richtigen Ultra meine ersten 100 Kilometer, es war unbeschreiblich für einen kurzen Moment verflogen die Schmerzen die Anstrengung, nur ein seeliges zufriedenes Gefühl blieb.

Leider kamen die Schmerzen wieder retour :-/ am 2ten Tag nach dem Rennen war es so schlimm, dass ich es beinahe nicht schaffte meine Socken anzuziehen, alleine den Fuß hängen zu lassen, verursachte extreme Schmerzen in meiner Achillessehne.

Zu allem Überdruss kam auch noch ein Magen-Darm Infekt hinzu, der mich dann am 3ten und 4ten Tag komplett außer Gefecht setzte.

Was tut man nicht alles für seinen heißgeliebten sport :-)

Aber eines ist sicher, Chamonix wir sehen uns wieder, sei es die Besteigung des Mont Blancs oder die Teilnahme an der Königsdisziplin dem UTMB. Nach diesem Rennen schreckt mich nichts mehr, ich bin mir sicher es geht … mehr oder weniger :-P

Im Endeffekt hab ich für die 101km 15:11 gebraucht und landete damit auf Rang 46





Freitag, 3. Juni 2016

Schwarzach Ultra-Trail 2016

Die letzten Jahre erlebte Laufen speziell das Trailrunning einen wahren Boom, neue spannende Veranstaltungen kamen jährlich dazu und füllten die Rennkalender und machten mir die Planung nicht leicht :-)

Sie sparten nicht mit Superlativen, länger, lärter, steiler und geiler stand im Flyer. Zugegeben im Trailrunning Bereich hielten die meisten  Bewerbe den hohen Erwartungen stand, im Gegensatz zu so manchen Straßenrennen, speziell bei Marathons :-/

Trotzdem gibt es nur wenige Veranstaltungen die als Laufperle bezeichnet werden kann. Genau an so einer durfte ich letztes Wochenende teilnehmen.

Der Schwarzach Ultratrail ist ein Rennen, welches es geschafft hat sich hervorzuheben. Möglich ist das durch den enormen Einsatz von Fredl Zitzenbacher und seinem Team, hier fließt das Herzblut in Strömen und diese Stimmung schwappt eins zu eins auf die Teilnehmer über. Wohin man schaut glückliche, lachende Gesichter, vor dem Rennen wie auch nach dem Rennen (spätestens nach dem ersten Bier / Radler in der Ziellabe).

Aber nun Schluss mit der netten Worte, sprechen wir Tacheles, nämlich vom Rennen selbst 😉

Laut Streckenprofil erwarten uns 47km gespickt mit 2800hm. Klingt schon mal nicht schlecht, das kann was werden.

Relativ locker und relaxed ging ich das Rennen an, ich hielt mich zurück und lief die ersten Kilometer im vorderen ersten Drittel, die Beine waren locker ich hatte ein gutes Gefühl. Es blieb sogar Zeit für den ein oder anderen netten Plausch mit anderen Laufkollegen 😀

Die ersten Kilometer und Höhenmeter waren kaum spürbar, perfekt wie aus dem Lehrbuch für mentales Training 😉

Von Anfang an nahm ich alle 30min eine Salztablette um meinem Problem mit Wadenkrämpfen vorzubeugen. Ich wusste bei diesen heißen Temperaturen kann es gefährlich werden, bisher konnte ich ja noch kein Rennen dieser Größenordnung krampffrei finishen :-/

Wenigstens waren die Temperaturen in der Höhe halbwegs erträglich, ein leichtes Lüftchen kühlte immer wieder leicht ab.

Ich arbeitete mich sukzessive Platz um Platz nach vorne, ohne ans Limit zu gehen, ich schaute dass ich mit dem Puls unter 160 blieb, das war meine Wohlfühlzone.

Brav schluckte ich eine Salztablette nach der anderen, die Krämpfe blieben trotz der Hitze aus, soweit so gut.

Seit meinem Sturz letztes Jahr beim 4-trails (Bruch eine Mittelhandknochen) gehe ich die Downhills etwas langsamer an, obwohl es mich immer wieder juckt es ordentlich laufen zu lassen. Genau in so einem Moment, kam ich in Rücklage und rutschte mit beiden Füßen nach vorne weg und landete mit meinem Allerwertesten auf dem Waldboden, an und für sich nicht dramatisch, nur durch die schnelle spontane Bewegungen fuhren links und rechts Wadenkrämpfe ein L Ich dachte nun ist es vorbei, weiter im Kampf mit Krampf :-/ Ich nahm den Downhill noch eine Stufe langsamer und ich schaffte es wirklich die Krämpfe wieder rauszubekommen!

Leider ging mir 10km vor Ende das Wasser aus und die Temperaturen wurden wieder unangenehmer je weiter man vom Berg ins Tal herab kam, zu allem Überdruss schaffte ich es auch noch mich auf den allerletzten Kilometern zu verfranzen L Beim Kurzentrum machte ich eine extra 700m Schleife.

Ich könnte mich ohrfeigen, es war zum Kotzen, alles lief wie am Schnürchen, dann dieser Patzer. Als ich dann auch noch die allerletzten Körner verschoss, da ich Trottel dachte ich musste die verlorene Zeit gutmachen, war es ganz vorbei. Ich fühlte mich als hätte jemand den Stecker gezogen, die letzten Meter bis in Ziel waren die Hölle, da ich aus Wut über meine eigene Dummheit, die letzte Labstation ignoriert habe, und das obwohl mir die Zunge schon förmlich am Gaumen klebte.

Leider verlor ich letztendlich 2 Plätze, aber was soll’s im Trailrunning zählen andere Dinge, Zeiten und Platzierung sind schnell vergessen, das Erlebte bleibt und ein wenig Schmerz muss schon sein, hab ja einen leicht masochistischen Drang, der immer wieder befriedigt werden muss 😉


Fredl Danke, wir sehen uns, spätestens 2017!!!!



Donnerstag, 30. Juli 2015

Unbreakable - Salomon 4-trails

Nach beinahe 3 Wochen, hab ich es nun endlich geschafft, das diesjährige Abenteuer Salomon 4-trails Revue passieren zu lassen und auf Papier zu bringen.

Von Beginn an Stand das Rennen unter keinem besonders guten Stern :-( Am Montag hatte ich noch einen Firmentermin in Paderborn, das hieß Tagwache 4 Uhr, mit Auto nach München und von dort weiter per Flieger. Ich wollte den Teufel nicht an die Wand malen, aber meine bisherigen Firmentriebs verliefen meist anders als geplant.
Es war den ganzen Tag drückend heiß, Marathonbesprechung in einem nicht klimatisierten Raum, kam moderner Folterei sehr Nahe ;-) Alle waren daher froh als kurz vor Ende um 18 Uhr ein Gewitter mit heftigen Regenschauern aufzog. Keiner ahnte in diesem Moment was dies für unsere Rückreise bedeuten würde :-(
So kam es das unser Flug 2mal verschoben wurde, statt um 20 Uhr, konnten wir erst knapp vor 22 Uhr starten. Das Problem war nicht Paderborn, sondern München, wo auch starke Unwetter niedergingen.
So kam es wie es kommen musste, auch auf der Autofahrt von München retour kam es zu Staus aufgrund umgestürzter Bäume.
Es war weit nach 1 Uhr als ich endlich ins Bett fiel, nach mehr als 21h auf den Beinen :-(

Zu meinem Glück wurde auch der Start der ersten Etappe von 10 auf 8 Uhr vorverlegt :-/ zumindest konnte mein Freund Tom mich bereits am Vortag registrieren, was auch noch etwas Zusatzschlaf ermöglichte, nichts desto trotz, wieder 5:30 Tagwache, ich fühlte mich als hätte mich einer der Blitze von gestern gertroffen nachdem mich einer der umgestürzten Bäume niederstreckte!
Mit einer Schüssel Müsli und einem halben Liter Kaffee ging's dann mit meiner Mutter Richtung Berchtesgaden.

Geschafft um 7:30 kam ich noch rechtzeitig zum Start, nur noch schnell die Ausrüstung checken und dann ... FUCK, jetzt hab ich doch glatt das Mundstück meines Trinkbeutels zu Hause liegen lassen, das darf jetzt nicht wahr sein!!! Vielleicht gibt es irgendwo noch einen Stand auf dem ich noch einen Trinkbeutel erstehen könnte, nichts, verdammt, nützt nichts, jetzt muss ich zumindest Tom finden damit ich meine Startnummer inkl. Chip bekomme. Trotz 550 Starter war das Feld überschaubar, so entdeckte ich Tom und seinen Bruder schnell und manchmal hat man auch Glück, er hat einen Reserve Trinksystem im Auto :-)

Jetzt war's mir aber egal wenn wir endlich starten könnten, einfach dem Stress entfliehen und das Geschehene hinter sich lassen.
Die Etappe wurde gekürzt, es war somit eher ein Speedtrail mit seinen 25km, war mir aber zu diesem Zeitpunkt relativ egal :-) vor allem da mir diese Distanzen eigentlich sehr gut liegen.
Meine Befürchtungen bergauf zu wenig Saft zu haben (da mir doch einige Trainingshöhenmeter fehlten) waren umsonst, es ging wirklich locker und dynamisch, ich fühlte mich gut und das Tempo schien zu passen. Auch die letzten steilen Serpentinen waren ein Genuß.
Pünktlichst wurde der Downhill von einem Regenschauer eingeläutet, deshalb ging es etwas verhalten, aber dennoch flott den Berg hinunter.
Im Tal gab es lediglich nur noch kurze Anstiege, so war das Tempo sehr hoch mit dem es nun Richtung Ziel in Bad Reichenhall ging.
Die erste Etappe konnte ich als Gesamt 5ter finishen, ein perfekter Start, ich war mehr als zufrieden, die Anstrengungen des Vortags waren vergessen.
Zusammen mit meiner Famile verbrachten wir den Nachmittag mit bummeln und essen in Reichenhall. Nach der Abreise lies ich mich noch massieren, bevor auf der Pasta Party  die Speicher wieder gefüllt wurden.
Um 21:00 war dann Zapfenstreich, ich musste schauen, dass ich ein wenig meines Schlafdefizites ausgleichen konnte.

Die 2te Etappe führte uns von Bad Reichenhall über Inzell nach Ruhpolding, auch hier wurde die Strecke etwas angepasst, es vielen ein paar Höhenmeter weg, da man auf Grund der Wettervorhersage den höchsten Punkt auslassen wollte. Ich sag's ganz ehrlich, mir war's egal :-)
Die Strecke war wieder nach meinem Geschmack, feine Anstiege, ordentliche Trails bergab, perfekt, es lief gut, bis ... Ja bis mich eine kleine Unachtsamkeit  nach dem technischen Trail, auf der unspektakulären Forstrasse niederstreckte, ich stürzte mit voller Wucht auf mein rechtes Knie, es schmerzte ordentlich, ich wusste aber ich darf auf keinen Fall stehen bleiben, so humpelte ich weiter, zum Glück (dachte ich) konnte es schnell wieder im Laufschritt weitergehen :-(
Aber nein es kam noch schlimmer, 3 Kehren weiter blieb ich mit dem Fuß bei einer Wurzel hängen, ich legte mich nochmals nieder, dieses Mal wurden meine Knie verschont, dafür traf es meine rechte Hand. Es tat verdammt weh, ich wusste gleich, dass es mehr als eine Prellung war. Kurz stellte ich mir die Sinnfrage und war kurz davor das Handtuch zu werfen. Ich lief weiter, aber nur bis zur nächsten Labstation dann breche ich ab und las mich ins Krankenhaus bringen.
Dachte ich, aber es kam keine Labstation mehr, so lief ich wohl oder übel weiter bis ins Ziel, meine Hand fest an meinen Stock geklammert, damit ich diese nicht mehr viel bewegen musste, bei jeder Bewegung konnte man ein leichtes Krachen hören und spüren, somit war klar der Mittelhandknochen ist ab :-(
Ich wollte nur mehr ins Ziel und das schnellst möglichst, getrieben vom Adrenalin in meinem Blut, ballerte ich noch ordentlich los, und schaffte sogar noch Platz 6.
Im Ziel wurde ich vom MediTeam gleich erstversorgt und bekam eine Schiene angelegt. Anja von Sziols nahm sich gleich meiner zerdepperten Brille an, und tauschte mir gleich den Rahmen :-)
Nachdem ich meinen Hunger und Durst auch erstversorgt habe, machte ich mich auf den Weg zum ortseigenen Krankenhaus, dieses war eher ein Sanatorium, so wurde ich gleich (bzw. nach 1h Wartezeit) per Rettung nach Traunstein gebracht.
Spiralbruch D4 lautet die Diagnose, "Das muss operiert werden, weiterlaufen sollten sie auf keine Fall", sprach Fr. Doktor verpasste mir eine Gipsschiene und lies mich inklusive Röntgenbilder weiterziehen.
Ich entschloss mich mit dem Zug zurück zu fahren, dort habe ich genug Zeit zum Nachdenken, ich war geknickt, es lief so gut und dann das :-(
Zumindest wollte ich eine 2te Meinung einholen, so kontaktierte ich meine Trainer Marcel, welcher gerade auf dem Weg nach Australien war, er beschaffte mir sofort die Handynummer von Dr. Fink in Innsbruck einen führenden Spezialisten (ÖSV Teamarzt). Ich schickte ihm die Fotos der Röntgenbilder und war beruhigt als er meinte der Bruch ist sauber die Knochen stehen gut zusammen, eine Schiene für 4-5 Wochen sollte vollkommen reichen.
Somit war für mich klar, ich mach weiter, den eine Schiene hatte ich ja ;-)

Tag 3.
Die Nacht verlief überraschend gut, ich konnte mich relativ gut erholen, obwohl mir mein Vitalmonitor das Gegenteil anzeigte :-(
Nichts desto Trotz ging ich guter Dinge an den Start, mein primäres Ziel war über den ersten Berg bis nach Unken zu kommen, von dort kann ich dann immer noch meine Freundin anrufen und mich abholen lassen :-)
Das Laufen mit Schiene funktionierte erstaunlich gut, auch mit Stöcken, ich konnte diesen zwar nur mit Daumen und Zeigefinger halten, aber es funktionierte besser als erwartet. Auch die Schmerzen hielten sich in Grenzen.
Leider wurde ich nach den ersten Kilometer sprichwörtlich wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt. Wieder blieb ich mit dem Schuh hängen und machte einen Bauchfleck, leider flog ich auf die bereits ledierte Hand, ein dumpfer Schmerz durchströmte  meinen Arm, ich dachte so das war es nun endgültig, resigniert setzte ich mich auf den Wegrand.
Am Ende waren es die aufmunternden und motivierenden Worte meiner Mitstreiter die mir neuen Mut und Antrieb verliehen, so wagte ich einen nächsten, letzten Versuch!
Diesesmal, zugegeben etwas vorsichtiger, ging es besser und vor allem sturzfrei voran.
Auch bergauf störte die Schiene nicht sonderlich, nur bergab musste ich mit stark angezogener Handbremse laufen :-(
Da es so gut lief, entschloss ich mich in Unken, auch den letzten Berg in Angriff zu nehmen und bis Lofer durchzuhalten. Dort lies ich mir aber nicht nehmen, den letzten Downhill bis ins Ziel etwas sportlicher zu nehmen :-)
Im Ziel wurde ich schon sehnsüchtig von meiner Familie empfangen, ich war auch sichtlich erleichtert meine Lieben in meine eineinhalb funktionierenden Arme zu nehmen.
Wir hielten uns nicht lange im Zielgelände auf, ich wollte nur noch nach Hause, wo bereits meine Schwiegermutter wartete und mir eine einstündige Massage spendierte.
Dann gab es noch ordentlich Kohlehydrate, ichwar glücklich und zufrieden.
Jetzt konnte ich natürlich die letzte Etappe auch nicht auslassen, schliesslich wusste ich genau was auf mich zukommt, da wir diese Etappe bereits im Vorfeld abliefen. Sie war zu schaffen, Notfalls im Wandermodus!

Es ist die längste und die mit den meisten Höhenmetern gespickte Etappe, eindeutig die Königsetappe. Auch das Wetter zeigte sich königlich, es sollte warm werden, nein es wird heiß werden, sehr heiß!
Obwohl bereits um 7 Uhr gestartet wurde, waren die Temperaturen jenseits der 20 Grad.Meine Beine waren erstaunlich fit, dennoch spürte ich die letzten 3 Tage in den Knochen, nicht nur im rechten Mittelhandknochen ;-)
Diesesmal ging ich es wirklich entspannt an,  gesund durchkommen war mein Ziel. Alles lief nach Plan, ganz ohne stolpern ganz relaxed, auch die Zeit verflog schneller als sonst,   so war ich auch schon am Stausee, mit dem Wissen, dass  mir noch ein gutes Stück Arbeit bevorstand.
Der Aufstieg auf das Ingolstädter Haus war kräfteraubend und kostete mich sehr viel Energie. Belohnt wurde man durch den einzigartig malerischen Ausblick hinunter Richtung Stausee!
Zum Glück stellten die Hüttenbesitzer Wasser und Holundersaft zu Verfügung, denn bis kurz vorm Ziel gab es keine Verpflegstation mehr, die letzte war am Stausee, dort hätte man sogar eine zusätzliche Trinkflasche bekommen, dieses Angebot schlug ich allerdings aus, da ich mit meinen Stöcken genug zu tun  hatte ;-)
Nur war ich am Meer, am Steinernen Meer, die Kilometer werden sich nochmal heftig ziehen, bei unserer Erkundungstour vor  den 4-trails, hatte ich das Teilstück etwas unterschätzt, das kann mir nun nicht mehr passieren, also keine bösen Überraschungen, auch der Schnee ist seit damals extrem zurückgegangen.
Dann war es da, das Riemannshaus, wie ein Fels in der Brandung, ein Zeichen der Hoffnung, ein Ende ist in Sicht.
Vor dem Finish, stand aber noch der knackige Abstieg Richtung Maria Alm, ein falscher Tritt kann verheerend enden. Beinahe hätt es mich erwischt, bei einer durch ein Stahlseil gesicherten Passage, verlor ich den Halt und rutschte weg, da es auf der Seite meiner lädierten Hand war, blieb mir nichts anderes übrig als mit dem kompletten Arm mich ins Seil zu hängen, eine weitere äußerst schmerzhafte Erfahrung, die ich beim diesjährigen 4-trails erleben durfte :-( Es hätte aber weitaus schlimmer ausgehen können, rechts neben mir, ging es doch einige Meter steil bergab!
Mit dem Schock in den Knien und reichlich Adrenalin im Blut schaffte es aber dann doch heil ins Ziel!
Ich war erleichtert! Ich habe es geschafft, ohne Krampf ohne Kreislauf, dafür mit einer gebrochenen Hand! Der Schmerz geht, der Stolz bleibt. Dieser Spruch passte perfekt zu meinem Salomon 4-trails 2015.

Im Endeffekt reichte es sogar noch für eine Top 10 Platzierung in meiner Klasse :-)

Ende gut, alles gut, jetzt geht es nach einer kurzen Regenerationsphase Vollgas Richtung Projekt Berlin Marathon :-)






Dienstag, 28. April 2015

Linz Marathon 2015

What a fucking hot race :-)
Hot jetzt nicht auf die Temperatur bezogen sondern auf die Abstände, aber dazu später mehr!

Eigentlich lief die 10 wöchige Marathonvorbereitung nach Plan, bis dann beim letzen intensiven Intervalltraining (3x5000m) meine linke Hüfte nicht mehr mitspielen wollte. Eigentlich laboriere ich schon knapp ein Jahr daran, diagnostiziert wurde eine punktuelle Entzündung der Knochenhaut am Hüftknochen. An und für sich nichts aufregendes, beim Laufen hatte ich keine Einschränkungen lediglich danach war das Treppensteigen nicht so einfach ;-) Nur jetzt gaben ihr das Intervalltraining den Rest, nicht nur die Treppe auch die Ebene machte laufend wie auch gehend Probleme. Diesesmal war wirklich zwanghaftes Tapering angesagt. So war es bis zum Schluß offen wie die Hüfte sich erholt hat.

Nach Linz ging's dann am Samstag mit einem guten Freund und dessen Freundin (er startete beim Halbmarathon). Meine Familie reiste dann am Sonntag mit der Westbahn an (mit Kinder um einiges stressfreier als mit dem Auto ;-)
Wir parkten beim Hotel im Zielgelände und machten uns per Fuß auf zum  Tipp Stadion um unsere Startunterlagen abzuholen. Google sei dank, fand ich dann auch relativ schnell über ein, zwei Umwege hin. Die Messe war wie letztes Jahr von der Anzahl der Besucher aus gesehen sehr übersichtlich. Schnell noch Asics und CEP Stand gecheckt, Pasta Party besucht, dann ging's auch schon wieder Richtung Hotel.
Eigentlich wollte ich mich nur kurz hinlegen, daraus wurde dann aber ein ausgedehnter 90min Powernap, mit Müh und Not schaffte ich es auf 18:00 Uhr zur Pizzeria L'Osteria, in welcher Schneider Günter schon Tage vorher einen eineinhalb Stunden Slot reservieren konnte. Die Pizzeria ist der sprichwörtliche Platzhirsch was italienische Verköstigung in Linz betrifft, zu Recht :-)
Wie gesagt eingefädelt hat das Ganze Günter, welchen ich bisher nur aus Facebook kannte. Schon im Vorfeld war uns klar, dass wir uns wohl den Tiroler Meister untereinander ausmachen werden, da die restliche Konkurrenz eine Woche vorher in Wien tätig war.
Dieses Jahr lies ich ausnahmsweise die Nudeln als Vorspeise weg, da ich aus dem Vorjahr bereits wußte was mich pizzatechnisch erwartet :-)  Dünner Boden und doppelt so groß wie der Teller :-P

Zum Abschluß noch ein kurzer Abstecher in die Gelateria und dann nix wie in die Heia!
Vorm Schlafen noch ausgiebiges Dehnen und eine Runde Yoga für Läufer um 22 Uhr hieß es dann Licht aus!
Tagwache 6:30 frisch und munter genoss ich mein Standard Vormarathonfrühstück, Spezialbrei mit schwarzen Kaffee, welcher seine Wirkung nicht verfehlte :-) Sachen packen, auschecken und auf Richtung Startgelände. Nun war es soweit, die Stunde(n) der Wahrheit rückte(n) näher! Die äußeren Bedingungen waren perfekt, blauer Himmerl kühl und wenig Wind, beste Voraussetzungen für einen guten Marathon, nun lag es nur mehr an mir!

Noch ein gemütliches Joggerl zum Start, ein wenig das bunte Treiben beobachten, die Stimmung inhalieren und ab in den Startblock. Es lief alles sehr geordnet und ruhig ab, so wie man es sich eigentlich immer wünscht, ohne Gedränge und Geschupse.

Jetzt war es soweit, nach der obligatorischen Bundeshymne ertönte der Startschuß!
Ich hatte ein gutes Gefühl, auch das Tempo stellte sich schnell ein. Die ersten Kilometer vergingen wie im Flug, keine Müdigkeit oder sonstige Zeichen von Erschöpfung. Den ersten HM lief ich ca. 1 Min zu schnell an, wollte so um 1:17:00 anlaufen, fand aber eine gute Gruppe welche zwar ein wenig zu schnell war, aber davor sparte ich mir auf lange Teile den kräfteraubenden Gegenwind.

Wie jedes Jahr warteten auch meine Lieben beim Durchgangspunkt des HM, dies ist immer ein sehr wichtiger Motiviationsschub. Den jetzt startet das eigentliche Rennen. Den ersten HM sollte man ja gar nicht spüren, so war es auch, ich hatte lockere Beine und ich wusste mein Ziel (2:35) sollte sich ausgehen.

Unsere Gruppe wurde immer kleiner, immer wieder musste eine Abreissen lassen, ich kam mit dem Tempo gut zurecht, es lief!
Doch dann bei Kilometer 30 verlor ich meine Verpflegung , ich überlegte kurz, wendete dann aber doch und holte mir die Packung Fruchtpüree, da es doch noch beschwerliche 12 KM bis ins Ziel waren. Das Wenden und wieder anlaufen schmerzte, dennoch konnte ich rasch das aufgerissene Loch schließen.

Leider löste sich die Gruppe auf, ich musste alleine weiter, vor mir sah ich bereits die Gruppe mit Günter Schneider, im kleiner wurde der Abstand, es lief gut, die Beine waren noch locker, auch von Krämpfen keine Spur.

Meterweise schmolz der Abstand, bis ich dann bei KM 38 endlich aufschließen konnte, wir waren nun zu dritt. Eine Zeit unter 2:35 war nicht mehr möglich, aber die 2:35 müssen passen :-)

Schön langsam lies die Kraft nach, die Schritte wurden im schwerer die Luft immer knapper. Günter und ich kämpften gemeinsam bis KM 41 dann setzte er zum Endspurt an, ich kam nicht mit, so lies ich ihn ziehen. Ich versuchte mich noch vorzukämpfen, leider ohne Erfolg, im Endeffekt fehlten 3 Sekunden auf Günter und auf den Tiroler Meistertitel, mein zeitliches Ziel hab ich allerdings mit 2:35:14 erreicht :-) Mal schauen was im September in Berlin noch geht ;-)

Es war meine erste Meisterschaft und ich konnte gleich 3 Medaillen erlaufen
  • Bronze ÖSTM (M-35) => 6 sek Rückstand auf Silber
  • Tiroler Vizemeister => 3 sek Rückstand
  • Gold TM (M-35)

Die Siegerehrung der Tirolermeisterschaft entfiel mangels an Medaillen, diese bekam ich dann wenige Tage später per Post nachgeschickt :-D

Es war wiedermal ein toller Marathon in Linz, bei dem einfach alles gepasst hat, so kann's von mir aus weitergehen. Linz wird nächstes Jahr sicher wieder auf meiner Liste stehen das ist fix! Aber ab jetzt werden wieder ordentlich die Trails gerockt, meine Dosis Asphalt hab ich für heuer schon :-)




Donnerstag, 30. Oktober 2014

Saisonende???

Die Wahl für das Abschlußrennen fiel heuer auf den Gaisbergtrail welcher im Zuge des Trailrunning Festivals in Salzburg statt fand.
Eigentlich wollte ich die Kombi mit dem Festungstrail am Samstag machen, leider kam ich aber nicht aus den Federn, die Bettanziehungskraft war zu groß :-)
Mit einer Stunde mehr Schlaf dank Zeitumstellung ging’s dann am Sonntag zeitig Richtung Salzburg.
Im Gegensatz zu unseren Breitengraden blieb Salzburg City vom Schneefall verschont, so auch der Trail, perfekte Bedingugen an einem herrlichen Sonn(en)tag.
Pünktlich um 9:30 startete das Rennen vom Kapitelplatz, zuerst starteten die besten Läufer der Kombiwertung, 15 min später dann die restlichen Teilnehmer.
Nach dem Start ging es kurz durch die Altstadt, dann über Treppen den Kapuzinerberg hoch, ich merkte gleich es läuft, ich fühlte mich fit, die Beine waren locker, heute ist ein guter Tag.
Bei den bergauf Abschnitten der Strecke hatte ich meine Probleme, meine Verfolgern kamen immer näher und schlossen schließlich auch auf. 
Ich versuchte bergab die verlorenen Meter wieder gut zu machen, das mir auch recht gut gelang. 
Ich wusste wenn ich am höchsten Punkt meine Position einigermaßen halten kann, hab ich gute Chancen ganz vorne mitzumischen :-)
Je länger die Anstiege dauerten, desto besser kam ich auch damit zurecht, den letzten Teil auf dem Weg zum Sender am Gaisberg konnte ich das Tempo sogar nochmals anziehen und mich an Frontmann hängen, dieser zog mich förmlich die letzten Höhenmeter den Gaisberg hinauf.
Ab dem Sender ging’s dann bergab, zum Glück aber nur streckentechnisch, ich zog durch. Ich flog geradezu den Berg hinunter und machte einiges gut, auch die letzten flachen Kilometer kamen mir entgegen. Ich lies es nochmal so richtig schon krachen!
Mein gutes Gefühl täuschte mich nicht, ich lief als 5ter, mit einer Zeit knapp unter 2:04 am Kapitelplatz ein. Ich war mehr als zufrieden, als Erster der Verfolgergruppe auf Platz 5 einlaufen und das obwohl wir 15min später starteten!!! Es bestand also noch durchaus die Möglichkeit am Ende weiter vorne zu landen :-D
Bevor ich mich umzog, genoss ich noch den sonnigen Tag an der Stieglbar mit ein paar alkohlfreien Bieren.
Als ich dann nochmal die ausgehängte Ergebnisliste sah, konnte ich es kaum fassen, aber es reichte tatsächlich für Platz 3, hinter Robert Gruber und Jono Wyatt :-)


Ja, so stell ich mir den Saisonausklang vor, das motiviert natürlich für die Ziele im kommenden Jahr ;-)

Ergebnisliste




Mittwoch, 15. Oktober 2014

Meine persönliche Tour der Leiden …

… und das bis auf letztes Jahr, Jahr für Jahr. Bereits zum 8ten Mal führt mich die Tour an meine physischen Grenzen, danke!
Ich muss schon eine masochistische Ader haben, sonst würd ich mir das nicht jedes mal auf Neue antun :-) Aber NO PAIN NO GAIN, Pain war jedenfalls wieder zu Genüge vorhanden :-P


Nun das Ganze aber nocheinmal chronologisch aufgerollt.


Tag 1., Der Söller 10er
Dieser Bewerb dient als Warm-Up, dieses Jahr wurden die 3 Runden entgegen dem Uhrzeigersinn gelaufen, d.h. der kurze steile Anstieg kam gleich zu Beginn und bremste uns gleich nach dem Start ein.
Ich ging die erste Runde etwas zu schnell an, die 2te und dritte liefen dann besser. War aber froh das nach 10km Schluß war. Man (oder nur ich?) läuft ja trotzdem auf Anschlag, denn besser wird’s am 2ten Tag ohnehin nicht.
Ich konnte meine Klasse sogar gewinnen, zog aber das frühere Schlafen gehen der Preisverteilung vor (wie auch die meisten anderern Gesamtstarter).
Ich ging zufrieden und mit einem sehr guten Gefühl für den Marathon ins Bett. Sollte es morgen eventuell doch anders, als in den vergangenen Jahren lauifen? Ich war guter Dinger und voller Energie :-)


Tag 2., Der Kaisermarathon
Diesmal begleitete mich auch meine Familie, das gibt nochmal einen ordentlichen Motivationsschub, schließlich will man seine extra mitgereisten Fans nicht enttäuschen :-)
Durch unser optimales Zeitmanagement schafften wir es sogar pünkltich zum Start, mir blieben genau 3min um meine Stöcke wieder vom Rucksack zu demontieren, nachdem Kaindl Martin (der Veranstalter) verkündete, dass diese beim Marathon und morgen beim Pölven-Trail nicht erlaubt seien :-(
Leider ist auch meine Trinkblase nicht mehr augetaucht, die hat die Siedelei ins neue Haus nicht überlebt ;-) Somit war der Rucksack etwas übertrieben für meine 2n Hofer Früchtepüree Beutel, na was soll’s schaut zumindest schnittig aus :-)
Die relativ flache Teilstrecke bis Going war kein Problem, gutes Tempo, Resurcen geschont. Beim ersten Anstieg musste ich aber leider schon teilweise auf Gehmodus schalten, da sich schon wieder Krämpfe (in der Wade) abzeichneten. Das kann es doch nicht sein, warum schon wieder? Ich hab getrunken, Basenpulver Tabletten alle 1h eingeworfen, alles umsonst wieder dasselbe Leiden wie in den Jahren davor.
Wie auf Eiern lief ich bis Hexenwasser durch! Trotz zuckender Wadenmuskulatur hielt ich bis dort die 10te Positin, eigentlich nicht schlecht, doch bereits jetzt wusste ich, dass der letzte Anstieg wieder einem Ausflug in die Hölle gleichkommen wird.
Leider kam es so, wie von mir befürchtet, ab der steilen Rampe war nix mehr los in der Hos. Aus Ende Finito, wieder einmal konnte ich es einer Frau nachfühlen ein Kind zu gebähren. Krämpfe überall wo man sich das nur bzw. nie vorstellen konnte.
Ich erreichte das Ziel, ja, aber wie weiß ich nicht mehr, gehen, stehen, kriechen, fluchen, ich war am Ende :-(
Nach 20min im Sani-Zelt mit helfenden Sanitätern, die abwechselnd versucht haben meine Krämpfe zu lösen (mehr oder weniger erfolglos), wagte ich mich wieder in die Senkrechte. Kurz noch die Ziellabe geplündert, dann ging es schon wieder einen Stock tiefer zum Hexenwasser. Die Kinder konnten das schöne Wetter noch ausnutzen und im Wasser plantschen. Ich nahm das obligatorische Kaltwasserbad zur Freude meiner angeschlagenen Muskulatur.
Am Abend wurden diese noch kräftige eine Stunde lang von meiner Schwiegermutter durchgewalkt. Das war eine Wohltat, die Frau hat heilende Hände, nach dem Schmerz kam die Erleichterung, die letzten Verklebungen der Faszien wurden gelöst :-)
Nach einem Blech selbstgemachter Pizza ging es dann zeitig in die Heia, ich glaub ich hab schon eingeschlafen bevor ich richtig gelegen bin :-)


Tag 3., Der Pölven Trail
Das Finale wartet mit einem Novum auf, der Pölven Trail ersetzt den Halbmarathon am letzten Tag. Die Erwartungen waren hoch, da jeder im Vorfeld von der Strecke schwärmte. Ich lies mich überraschen. Überrascht war ich auch von meinem Zustand! Nach dem physischen Totalschaden gestern, rechnete ich mit dem Schlimmsten, aber nichts (na gut fast nichts ;-))  war mehr zu spüren. Der Muskelkater war erträglich und aus meiner Erfahrung weiß ich, dass dieser nach den ersten 100m nicht mehr wahrgenommen wird.
Ich muss sagen, Erwartungen vollends erfüllt. Eine abwechslungsreiche Strecke welche großteils im Wald verläuft, Anstiege mit knackigen Rampen, technisch anspruchsvolle Singletrail-Downhills. Sprich alles was ein Trailrunners Herz begehrt :-)
Die Runde war die Entschädigung für die Schmerzen und der Enttäuschung des Vortags!!!


Alles in allem war es wieder einmal eine tolle Veranstaltung, nachdem diese in den letzten Jahren eher qualitativ nachlies, war sie heuer wieder top organisiert. Reichlich gefüllte Labstation mit allem was man sich im Ziel nach einem Rennen erwartet! Speziell der Apfelstrudel (der längste der Welt) war ein Hammer!!!


Nach dem verpatzten Marathon bin ich dennoch mit meiner Gesamtplatzierung sehr zufrieden.
Mit einer Gesamtzeit von 6:46:05 erreichte ich den 12ten Rang (in meiner Klasse Rang 2).
RaceResult














Mittwoch, 17. September 2014

Karwendelmarsch 2014

Wie bereits in den Jahren zuvor, so war auch in diesem Jahr trotz aller Hektik der Karwendelmarsch ein Pflichttermin!
Mein Fokus in der heurigen Saison steht eindeutig auf Leistungserhalt, mehr ist einfach nicht drinn. Nichts desto Trotz lief die Vorbereitung gut, einmal die Woche ging sich ein längerer Trail aus, ich fühlte mich fit, alles Bestens :-)
Wie schon in den letzten 2 Jahren, konnte ich auch diesesmal wieder mit meinen Freunden des Sportalpen Teams am Vortag anreisen. Diesmal musste ich aber selber bis Wiesing fahren und dort mein Auto parken, da ich vermutlich nach dem Rennen gleich nach Hause muss, da die Terrasse fertiggemacht werden muss, und unser Pflasterer nur am Samstag Zeit hat :-|
In Scharnitz traf ich dann bei der Abholung der Startnummer noch einen Kollegen aus meinem Nachbarort und Thomas  Farbmacher (war beim Achensee Trailrunning Camp dabei) zusammen gingen wir dann noch in die ortsansässige Pizzeria essen.
Es war dieselbe Lokalität die wir auch 2012 aufsuchten, schon damals war die Wartedauer nicht ohne. Doch die wurde heuer locker getopt :-) Geschlagene 2 gefühlte 5 Stunden durften wir auf unsere Gerichte warten. Bei mir war inzwischen der Hunger verflogen, so wurde die Nahrungsaufnahme zum Kampf, die Speicher müssen ja gefültl werden, außer dem Frühstücksmüsli und einen Sack Pistazien hatte ich noch nix intus. Also Augen zu, Mund auf und rein mit Salat, Spaghetti und Pizza.
Trotz der späten und üppigen Nahrungsaufnahme war der Schlaf sehr gut und erhols- äh verdausam.
In der Früh war ich noch immer so abgefüllt, dass das Müsli nur schwer runter wollte, noch 2 FitRabbit zum Runterspülen dann ging’s schon Richtung Start. Ich war froh, dass mich Thomas und sein Bruder mitgenommen haben, so musste ich nicht so früh wie Sportalpen am Start sein, zu dieser frühen Tageszeit zählt jede Minute :-)
Traditionell setzte zum Start auch leichter Nieselregen ein, wieder ein Start mit Plastiksackerl (Regenponcho). So ging es raschelnd den Sonnenaufgang entgegen Richtung Pertisau.
Das Tempo passte gut, hatte ein gute Gruppe gefunden (zusammen mit Thomas), zum Glück hielten sich alle zurück, so konnte ich meine schweren vollen Magen etwas Ruhe gönnen (jedes Jahr der gleiche Dreck :-( nächstes Jahr mach ich’s SICHER anders!).
Da ich im neuen Haus meine Trinkblase nicht gefunden habe, musste ich auf eine 500ml Softflask wechseln, war etwas ungewöhnt, da ich nur eine hatte und so gewichtsmässig eine leichte Dysbalance herrschte ;-)
Nur 500ml Sportslab Mineralstoff, da hieß es haushalten mit der Ration, aber bei den herrschenden milden Temperaturen sollte ich locker das auslangen finden.
Karwendel war geschafft nun ging es zügig bergab, den Streckenteil liebe ich, zusammen mit Thomas liesen wir es ordentlich krachen, und machten einige Plätze gut.
Ausnahmsweise musste ich diesesmal nicht austreten, somit ganz einfach mal min. 30sek gespart :-D
Der nächste Anstieg Richtung Falkenhütte war immer eine Schlüsselstelle, Krampf oder nicht Krampf das ist hier die Frage!
Fast Krampf!!! Also frühzeitig auf Gehmodus geschalten und das schlimmste verhindert! Auch auf die Falkenhütte konnte ich Plätze gut machen, so auch auch auf der Querung und dem Downhill Richtung Eng.
Weiterhin krampfrei, meinem Magen ging es immer besser und besser, perfekt! Der letzte Anstieg auf den Gramai Hochleger ist immer der letzte Kick, vor allem der letzte Teil, je steiler desto geiler!
Da ich den kompletten Anstieg durchlaufen konnte, konnte ich mich auch von Thomas etwas lösen.
Bergab dann mit etwas angezogener Handbremse, das rechte Wadl zuckt schon immer wieder, jetzt nur keinen Krampf bis zur Gramaialm, von dort kann und darf nichts mehr passieren!
Geschafft krampfrei die Alm erreicht nun mit Vollgas Pertisau entgegen.
4:39:32 (Gesamt 4ter, 2ter Klassenrang) waren’s dann im Endeffekt, ich bin zufrieden, schneller als die letzten Jahre nPB, eben weil ich diesesmal nicht in die Büsche musste :-)
Diesesmal war ich echt froh dass das Wetter nicht so toll war, so hatt unser Pflastermeister abgesagt und ich konnte noch ein wenig länger im Ziel verweilen.
Gratulation an die ersten 3, Thomas Bosnjak, Markus Kröll, Markus Stock und Thomas Farbmacher als hervorragenden 5ten!

Also see you next year at Karwendelmarsch 2015 :-)




http://www.movescount.com/moves/move39446609

Sonntag, 20. Juli 2014

Salomon 4trails 2014 - 1000m zum Glück

Zugegeben die Vorbereitung und die Organisation im Vorfeld des Bewerbs verliefen milde gesagt etwas chaotisch. Da wir kurz davor in unser neues Zuhause gezogen sind, lagen meine Prioritäten nicht im sportlichen Bereich. Wobei ein Hausbau durchaus als Training gesehen werden kann, spezielles Oberkörper Krafttraining durch stundenlanges Schauffeln von Schotter von A nach B und wieder von B nach A.


Am Dienstag ging es dann mit Sack und Pack bzw. Kind und Kegel bei strömenden Regen nach Garmisch. Spätestens jetzt wusste auch ich, dass in den nächsten Tagen mit keiner Hitzewelle zu rechnen ist ;-)


Die ersten 3 Tage waren wir in einer Ferienwohnung in Ehrwald einquartiert. Zuerst machten wir aber noch in Garmisch einen Zwischenstopp, ich musste mich noch registrieren und meine riesige Salomon 4trails Tasche entgegennehmen. Dann noch schnell in den Supermarkt (Über)lebensmittel für die kommenden Tage hamstern und dann ging es auch schon nach Ehrwald in unsere Unterkunft. Nach dem Beziehen der Ferienwohnung galt es nochmal Futter fassen für die bevorstehende erste Etappe von Garmisch nach Ehrwald!


Etappe 1 - Garmisch (DE) - Ehrwald (AT), 36,3km, 2410 Höhenmeter (aufsteigend)



Da der Start erst auf 9:50 gesetzt war, hatte ich noch genügend Zeit in der Früh vorm Start meinen  Rucksack zu packen und alles vorzubereiten :-)


Wie zu erwarten blieb der Sonnenschein aus, so entschloss ich mich für den größeren Rucksack um genügend Platz für mein Gore-Tex Equipement zu haben ;-) Eigentlich hätte ich es ja besser wissen müssen, aber dazu später.


Der Start erfolgte neutralisiert, so starteten wir mit einem angenehmen Tempo in die erste Etappe. Schon jetzt merkte ich, dass mir der “schwere Rucksack” Probleme bereiten wird.


Ich hatte zwar meine Stöcke bei mir, lies diese aber mal eingepackt. Irgendwie viel es mir von Beginn an schwer einen guten Pace zu finden, obwohl sich die Beine gut anfühlten, wollte es nicht so recht laufen.


Dann kam das erste richtige Bergabstück, genau so wie ich es mag, Single Trail Downhill, jawohl, der Knoten löste sich, ich lies ordentlich krachen, wow, das machte Spaß :-)


Der Spaß wurde durch das noch 20km Schild am Ende des Trails gebremst! So ging es den nächsten Berg hoch. Mit dem Adrenalin im Blut ging dieser schon etwas leichter, konnte auch hier auf die Stöcke verzichten und durchgehend laufen.
Ehrwald kam immer näher, dann kam noch ein gemeiner Anstieg (ja ja das kommt davon wenn man sich vorher die Strecke nicht auf der Karte ansieht ;-)) noch brutaler war der kurze fast senkrechte Downhill, mann das ging in die Knochen, Zähne zusammenbeißen und die letzten Meter noch abspulen. Auch mein Rücken machte sich immer mehr bemerkbar, die Muskulatut im Lendenwirbelbereich war komplett verspannt und verkrampfte sich, der Drecksrucksack passte einfach nicht, was muss ich Idiot auch ausgerechnet wieder beim Rennen experimentieren :-(


Geschafft erste Etappe done!!! Mich hat’s beinahe umgehauen, als ich als 9ter angekündigt wurde! Mit allem hab ich gerechnet, aber keinesfalls mit einer Top 10 Platzierung, nicht nach dieser Vorbereitung und dem schlechten Gefühl am Beginn des Rennens.


Zu meinem großen Glück war ein bekannter Physio mit von der Partie, der wusste um mein Leiden mit meiner Achillessehne, bei Robert fühlte ich mich gut aufgehoben und wusste da kann die nächsten Tage nix mehr schiefgehen :-P


Zum Auslaufen/-gehen ging’s noch die 1,5 km per pedes mit Family zur Unterkunft. Dann wurde aufgekocht,es gab Lasagne, BCAAs und Proteinshake :-)


Als Nachspeise gab’s eine SMS vom Veranstalter mit der Info, dass der Start von 7 auf 8 Uhr verschoben wird, dennoch wollte ich Streß vermeiden und hab dann schon mal vorsoglich meinen kleineren Rucksack mit dem äußerst Notwendigsten gepackt :-)


Etappe 2 - Ehrwald (AT) - Imst (AT),45,3km, 2723 Höhenmeter (aufsteigend)



Schon in der Nacht hörte man den Regen gegen das Schlafzimmerfenster prasseln, so machte ich mir auch für die 2te Etappe keine Hoffnungen auf besseres Wetter. Freundlicherweise stellte unsere Vermieterin meine Schuhe zum Trocknen in den Heizungskeller, so konnte ich auch am 2ten Tag, meine Asics GEL-Fuji Trainer nach Strich und Faden einsauen :-D


Nach einer großen Portion Jentschura Morgenstund mit Bananen und Cranberries verfeinert, joggte ich zum Start im Zentrum Ehrwalds. Dort erfuhr ich dann auch, dass der erste Teil der Strecke über eine alternativ Route führt welche um 500 Höhenmeter und ca. 7km weniger lang ist, als die Originalstrecke , deshalb auch die Verschiebung um eine Stunde nach hinten. Meine Enttäuschung hielt sich in Grenzen ;-)


Los ging’s! Irgendwie hatte ich wieder ein ungutes Gefühl, obwohl diesmal der Rucksack wie gewohnt perfekt am Körper anlag, es war der Puls der mir Sorgen machte, bei 155 war finito höher wollte er heute einfach nicht gehen. Um meine Beine zu schonen blieben meine Stöcke diesmal nicht im Rucksack sondern in meinen Händen. Geh leck, wie geil, mit den Stöcken ging’s nur so dahin (die Schubkarrenfahrerei am Bau hat sich nun doch ausgezahlt :-)) Ich hatte ein gutes Tempo so war der erste Berg kein Problem, auch berabwärts wieder ordentich Rock’n’Roll :-)


Der 2te Anstieg befand sich auf der anderen Talseite, deshalb gab’s Zwischendurch mal etwas schnellen Asphalt unter die Beine, mir soll’s recht sein :-)


Auch der 2te Berg machte keine Probleme, mit meinen neuen Freunden (Z-Poles) ging’s nur so dahin. Bergab ins Ziel passierte etwas, was mir nur selten zuvor passierte, ich wurde überrannt!!! Attacke, das kann es nicht sein! Bis ins Ziel lieferte ich mir ein unerbitterliches Rennen mit ihm, da kurz vorm Ziel nochmal eine anständige Rampe war, gelang es mir ihn dort abzuschütteln.


Ich erreichte völlig erschöpft als 10ter das Ziel, eventuell war es taktisch nicht klug, sich da einen sinnlosen Kampf zu geben. Man wird sehen! Beine weiterhin fit, Puls und Kreislauf machen mir aber mehr und mehr Sorgen :-(


Am Abend zu Hause im Appartement gab es dann eine Delikatesse, selbstgemachte Tortelini mit verschiedensten Füllungen, dass war Genuss pur, und eine Entschädigung für die Entbehrlichkeiten auf der Strecke, ich hielt mich nur mit meinem Mineralstoffdrink und Erdnüssen von den Labstationen über Wasser, die Kombination passt.


Etappe 3 - Imst (AT) => Landeck (AT), 31,1km, 1828 Höhenmeter (aufsteigend)



Die 3te Etappe war die Entspannungsetappe, lediglich einen Berg hoch und wieder runter, denkste :-(


Schon der neutralisierte Start mache mir Probleme, entweder liefen alle anderen so schnell, oder bei mir war endültig Ende im Gelände :-(
Mein Glück war, das der Bahnübergang wie bereits vom Veranstalter vermutet geschlossen war, und auch die ersten Läufer nicht queren konnten, somit Start 2ter Versuch. Von dort ging es gleich bergauf (zumindest streckentechnisch ;-))


Diesmal wurde es nasser als die Tage zuvor, große Teile der Strecke führte über Wiesen und sumpfiges Gelände, bereits nach den ersten Kilometer waren meine Schuhe durch und durch naß! Es regnete ohne Unterbrechung, in der Höhe kam dann noch kalter Wind dazu!


Wir liefen einen exponierten Grad entlang, ich kühlte komplett aus, ich wollte mir eigentlich eine Jacke anziehen, schaffte es aber nicht mit gefrorenen Fingern die Reisverschlüße aufzumachen. Deshalb die vor Kälte klapperten Zähne zusammenbeißen und durch …
Die Finger wurden nicht besser so schaffte ich es auch nicht während der gesamten Bergabstrecke meine Stöcke zusammenzulegen :-)
Bergab ging’s dann aber wieder dahin … ich machte Platz um Platz gut … am Ende wurde mein Husarenritt mit dem 9ten Platz belohnt!


Durchschnittspuls 149 :-( da sollte mehr drinn sein. Ich merke auch bereits das ich mich immer müder und ausgelaugter fühle :-(


Etappe 4 - Landeck (AT) => Samnaun (CH), 44,5km, 2844 Höhenmeter (aufsteigend)



The last one, jetzt gilt’s, hab mich am Vorabend nochmal motiviert indem ich mir angesehen habe was nach vorne noch möglich wäre :-) leider aber auch nach hinten geht noch viel :-/


Also alle Konzentration und Kraft in die letzten 45km setzen, fokussieren und draufhalten, was geht, geht, gesund durchkommen ist das oberste Ziel, der Rest das Sahnehäubchen.


Von Beginn an hatte ich schwere Beine und Probleme mit dem Kreislauf, schon das Frühstück lag schwer im Magen. Schon früh wusste ich, dass diese letzte Etappe, die Königsetappe mir meine Grenzen aufzeigen wird!


Der Weg zum höchsten Punkt der Tour auf 2787 (Ochsenscharte) sollte lang und beschwerlich werden, die letzten Höhenmeter ging es durch Schneefelder, mit eingefrorenen Füßen ging’s dann so gut wie möglich wieder Richtung Tal. So ohne Gefühl in den Fersen ist das bergablaufen keine Genuss :-(


Die Illusion nach vorne noch was zu holen wurde ja jäh zerstört, es galt den Schaden zu begrenzen. Meine Hoffnung beschränkte sich nur mehr darauf heil ins Ziel zu kommen! Das schaute auch ganz gut aus, nur dann kamen eben die 1000m! Da sich mein Magen seit dem Frühstück nicht so recht beruhigen wollte, blieb es während des gesamten Rennens bei reiner Flüssigkeitsaufnahme, das rächte sich. Gut 1km vor dem Ziel, zog mir jemand den Stecker, mir wurde übel, der Kreislauf war am Boden und ich nur kurz davor mich auf diesen zu legen und das Rennen zu beenden. Auch gegen schnelles Gehen hatte mein Körper etwas auszusetzen, immer intensiver wurde der Würgreflex, aber was soll der schon raufwürgen?


Irgendwie schaffte ich es dann doch ins Ziel zu torkeln besser ins Ziel zu fallen! Der Anblick meiner Lieben gab mir nochmal die Kraft mich in die Labe zu schleppen, wo ich mit Beinen hoch mit Cola vollgepumpt wurde, mei wor mia schlecht :-|


Aber geschafft ist geschafft, als ich wieder halbwegs am Damm war und das Ganze realisierte war ich überglücklich, dass alles so super gelaufen ist. Keine Probleme mit der Achilles oder sonstiges, keine bösen Stürze, werder Blasen oder sonstige Blessuren, nichts! Und das mit dem Kreislauf ist so schnell wieder vorbei, das kann man vernachlässigen (im Nachhinein betrachtet :-)).


Jetzt ein paar Tage später, mit etwas Abstand auf das Rennen blickend, reizt es mich schon wieder in den Beinen, den 4trails nochmals zu rocken, dann aber mit einer spezifischeren Vorbereitung, versprochen :-)


Ergebnis





Salomon_4trails_2014.png