Irgendwann sollte
man meinen sollte auch der lernresistendeste Ausdauersportler die Zeichen
seines Körpers richtig interpretieren können?
Ich scheine der
König der Ignoranten zu sein, oder einfach nur deppert wie man so schon bei uns
sagt :-/
Bereits am Freitag
merkte ich, dass da was im Anflug ist, leichtes Hüsteln, tropfende Nase, … na
was wird das wohl werden. Könnte ja wieder verfliegen, warten wir mal bis
Samstag ab, hmm, nicht besser, aber nicht (viel) schlechter. Die Werte meines
Vitalmonitors ignoriere ich, als IT Spezialist weiß ich ja, dass Technik und
Software nicht immer einwandfrei funktionieren, kosmische Strahlung und so.
Aber um nichts zu
riskieren, schonen wir uns einmal, heute kein Sport, zumindest nichts
intensives, ein wenig klettern hat noch niemanden geschadet, dass weiter oben
Probleme mit der Luft hatte, ist vermutlich dem enormen Höhenunterschied
(30m)zuzuschreiben.
Sonntag morgen, mir
geht's nicht gut, während der Morgenmessung (Vitalmonitor) sind vermutlich
gerade die Elektronen der just in dem Moment stattgefundenen Sonneneruption
durch die Leiterbahnen des EKG Chips
gedonnert, wie sonst kann so ein schlechtes Messergebnis zustande
kommen.
Die Elektronen
dürften auch dem elektrischen Fieberthermometer gestreift haben, den der zeigt
auch leichte Temperatur.
Egal, Sachen sind
gepackt, die pack ich sicher nicht wieder aus, außerdem bei dem Wetter? Es wäre
ein Frevel nicht zu laufen.
Die Zeit bis zum
Start will einfach nicht vergehen, es zieht sich hin ich will endlich starten,
da ich zu diesem Zeitpunkt noch dachte, dass alles besser werden würde.
Wie man sich doch
irren kann, das Gefühl wollte nicht weichen, die Beine schwer die Atmung noch
schwerer :-/ Vielleicht braucht mein alter Diesel etwas länger bis er in Fahrt
kommt, weit gefehlt auch nach 10km ging's nicht besser.
Ein Grund warum ich
dann doch bis zum Schluß durchgehalten
habe, verdanke ich 2 Dingen
Zum einen die
wirklich tolle einmalige Landschaft, das Terrain war genial, knackige Anstiege
(Musikantensteig, zeigt mir mal jemand welcher Musikant da freiwillig
hochmarschiert ;-)) und technische Single Trails, einzig der lange bergab Teil
ab Stripsenjoch ist ein wenig monoton und fuhr mir ordentlich ins Gebein :-P
Was mich aber
wirklich durchbrachte war ein Laufkollege, danke an Alois Hundseder der mich
auf den letzten Kilometer psychisch huckepack genommen hat, vielen Dank! Lieber
Alois wenn du das hier zufällig liest, oder jemand der das liest Alois kennt,
sagt ihm bitte er soll sich bei mir melden, ich möchte mich noch erkenntlich
zeigen :-)
Die letzten flachen
Kilometer ins verlangten noch einmal alles ab, ich wollte es einfach nur hinter
mich bringen :-/ Schade mit solchen Gedanken im Kopf, ein so tolles Rennen zu
finishen.
Im Ziel wurde ich
dann noch durch die Anfeuerungsrufe meiner Familie gepusht, damit hatte ich
wirklich nicht gerechnet, das gab mir nochmal ein letzten Motivationsschub!
Ich war fix und
fertig, sogar das Bier auf das ich mich schon so gefreut hatte, schmeckte kein
bisschen und das heißt was :-(
Ich brauchte dann
doch einige Zeit bis mein Kreislauf halbwegs wieder auf Trap war, wollte dann
aber doch gleich Richtung Heimat aufbrechen, um mich in die horizontale zu
bringen, so quasi Schadensbegrenzung.
Ich kam dann auch
nicht mehr von der Couch weg, und wanderte vom Sofa dann direkt ins Bett. Die
Rechnung für meinen Irrsinn bekam ich dann am nächsten Morgen präsentiert.
Husten, triefende Nase und einen Schädel als hätt ich 2 Tage durchgezecht …
Fazit: Vielleicht
schafft es auch der Herr Reich einmal auf die Zeichen seines doch schon in die
Jahre gekommenen Körper zu horchen, von Vorteil wär's ;-)
Jetzt gilt es Blick
nach vorne, regenerieren und beim Großglockner Ultratrail Gas geben :-)