Donnerstag, 30. Oktober 2014

Saisonende???

Die Wahl für das Abschlußrennen fiel heuer auf den Gaisbergtrail welcher im Zuge des Trailrunning Festivals in Salzburg statt fand.
Eigentlich wollte ich die Kombi mit dem Festungstrail am Samstag machen, leider kam ich aber nicht aus den Federn, die Bettanziehungskraft war zu groß :-)
Mit einer Stunde mehr Schlaf dank Zeitumstellung ging’s dann am Sonntag zeitig Richtung Salzburg.
Im Gegensatz zu unseren Breitengraden blieb Salzburg City vom Schneefall verschont, so auch der Trail, perfekte Bedingugen an einem herrlichen Sonn(en)tag.
Pünktlich um 9:30 startete das Rennen vom Kapitelplatz, zuerst starteten die besten Läufer der Kombiwertung, 15 min später dann die restlichen Teilnehmer.
Nach dem Start ging es kurz durch die Altstadt, dann über Treppen den Kapuzinerberg hoch, ich merkte gleich es läuft, ich fühlte mich fit, die Beine waren locker, heute ist ein guter Tag.
Bei den bergauf Abschnitten der Strecke hatte ich meine Probleme, meine Verfolgern kamen immer näher und schlossen schließlich auch auf. 
Ich versuchte bergab die verlorenen Meter wieder gut zu machen, das mir auch recht gut gelang. 
Ich wusste wenn ich am höchsten Punkt meine Position einigermaßen halten kann, hab ich gute Chancen ganz vorne mitzumischen :-)
Je länger die Anstiege dauerten, desto besser kam ich auch damit zurecht, den letzten Teil auf dem Weg zum Sender am Gaisberg konnte ich das Tempo sogar nochmals anziehen und mich an Frontmann hängen, dieser zog mich förmlich die letzten Höhenmeter den Gaisberg hinauf.
Ab dem Sender ging’s dann bergab, zum Glück aber nur streckentechnisch, ich zog durch. Ich flog geradezu den Berg hinunter und machte einiges gut, auch die letzten flachen Kilometer kamen mir entgegen. Ich lies es nochmal so richtig schon krachen!
Mein gutes Gefühl täuschte mich nicht, ich lief als 5ter, mit einer Zeit knapp unter 2:04 am Kapitelplatz ein. Ich war mehr als zufrieden, als Erster der Verfolgergruppe auf Platz 5 einlaufen und das obwohl wir 15min später starteten!!! Es bestand also noch durchaus die Möglichkeit am Ende weiter vorne zu landen :-D
Bevor ich mich umzog, genoss ich noch den sonnigen Tag an der Stieglbar mit ein paar alkohlfreien Bieren.
Als ich dann nochmal die ausgehängte Ergebnisliste sah, konnte ich es kaum fassen, aber es reichte tatsächlich für Platz 3, hinter Robert Gruber und Jono Wyatt :-)


Ja, so stell ich mir den Saisonausklang vor, das motiviert natürlich für die Ziele im kommenden Jahr ;-)

Ergebnisliste




Mittwoch, 15. Oktober 2014

Meine persönliche Tour der Leiden …

… und das bis auf letztes Jahr, Jahr für Jahr. Bereits zum 8ten Mal führt mich die Tour an meine physischen Grenzen, danke!
Ich muss schon eine masochistische Ader haben, sonst würd ich mir das nicht jedes mal auf Neue antun :-) Aber NO PAIN NO GAIN, Pain war jedenfalls wieder zu Genüge vorhanden :-P


Nun das Ganze aber nocheinmal chronologisch aufgerollt.


Tag 1., Der Söller 10er
Dieser Bewerb dient als Warm-Up, dieses Jahr wurden die 3 Runden entgegen dem Uhrzeigersinn gelaufen, d.h. der kurze steile Anstieg kam gleich zu Beginn und bremste uns gleich nach dem Start ein.
Ich ging die erste Runde etwas zu schnell an, die 2te und dritte liefen dann besser. War aber froh das nach 10km Schluß war. Man (oder nur ich?) läuft ja trotzdem auf Anschlag, denn besser wird’s am 2ten Tag ohnehin nicht.
Ich konnte meine Klasse sogar gewinnen, zog aber das frühere Schlafen gehen der Preisverteilung vor (wie auch die meisten anderern Gesamtstarter).
Ich ging zufrieden und mit einem sehr guten Gefühl für den Marathon ins Bett. Sollte es morgen eventuell doch anders, als in den vergangenen Jahren lauifen? Ich war guter Dinger und voller Energie :-)


Tag 2., Der Kaisermarathon
Diesmal begleitete mich auch meine Familie, das gibt nochmal einen ordentlichen Motivationsschub, schließlich will man seine extra mitgereisten Fans nicht enttäuschen :-)
Durch unser optimales Zeitmanagement schafften wir es sogar pünkltich zum Start, mir blieben genau 3min um meine Stöcke wieder vom Rucksack zu demontieren, nachdem Kaindl Martin (der Veranstalter) verkündete, dass diese beim Marathon und morgen beim Pölven-Trail nicht erlaubt seien :-(
Leider ist auch meine Trinkblase nicht mehr augetaucht, die hat die Siedelei ins neue Haus nicht überlebt ;-) Somit war der Rucksack etwas übertrieben für meine 2n Hofer Früchtepüree Beutel, na was soll’s schaut zumindest schnittig aus :-)
Die relativ flache Teilstrecke bis Going war kein Problem, gutes Tempo, Resurcen geschont. Beim ersten Anstieg musste ich aber leider schon teilweise auf Gehmodus schalten, da sich schon wieder Krämpfe (in der Wade) abzeichneten. Das kann es doch nicht sein, warum schon wieder? Ich hab getrunken, Basenpulver Tabletten alle 1h eingeworfen, alles umsonst wieder dasselbe Leiden wie in den Jahren davor.
Wie auf Eiern lief ich bis Hexenwasser durch! Trotz zuckender Wadenmuskulatur hielt ich bis dort die 10te Positin, eigentlich nicht schlecht, doch bereits jetzt wusste ich, dass der letzte Anstieg wieder einem Ausflug in die Hölle gleichkommen wird.
Leider kam es so, wie von mir befürchtet, ab der steilen Rampe war nix mehr los in der Hos. Aus Ende Finito, wieder einmal konnte ich es einer Frau nachfühlen ein Kind zu gebähren. Krämpfe überall wo man sich das nur bzw. nie vorstellen konnte.
Ich erreichte das Ziel, ja, aber wie weiß ich nicht mehr, gehen, stehen, kriechen, fluchen, ich war am Ende :-(
Nach 20min im Sani-Zelt mit helfenden Sanitätern, die abwechselnd versucht haben meine Krämpfe zu lösen (mehr oder weniger erfolglos), wagte ich mich wieder in die Senkrechte. Kurz noch die Ziellabe geplündert, dann ging es schon wieder einen Stock tiefer zum Hexenwasser. Die Kinder konnten das schöne Wetter noch ausnutzen und im Wasser plantschen. Ich nahm das obligatorische Kaltwasserbad zur Freude meiner angeschlagenen Muskulatur.
Am Abend wurden diese noch kräftige eine Stunde lang von meiner Schwiegermutter durchgewalkt. Das war eine Wohltat, die Frau hat heilende Hände, nach dem Schmerz kam die Erleichterung, die letzten Verklebungen der Faszien wurden gelöst :-)
Nach einem Blech selbstgemachter Pizza ging es dann zeitig in die Heia, ich glaub ich hab schon eingeschlafen bevor ich richtig gelegen bin :-)


Tag 3., Der Pölven Trail
Das Finale wartet mit einem Novum auf, der Pölven Trail ersetzt den Halbmarathon am letzten Tag. Die Erwartungen waren hoch, da jeder im Vorfeld von der Strecke schwärmte. Ich lies mich überraschen. Überrascht war ich auch von meinem Zustand! Nach dem physischen Totalschaden gestern, rechnete ich mit dem Schlimmsten, aber nichts (na gut fast nichts ;-))  war mehr zu spüren. Der Muskelkater war erträglich und aus meiner Erfahrung weiß ich, dass dieser nach den ersten 100m nicht mehr wahrgenommen wird.
Ich muss sagen, Erwartungen vollends erfüllt. Eine abwechslungsreiche Strecke welche großteils im Wald verläuft, Anstiege mit knackigen Rampen, technisch anspruchsvolle Singletrail-Downhills. Sprich alles was ein Trailrunners Herz begehrt :-)
Die Runde war die Entschädigung für die Schmerzen und der Enttäuschung des Vortags!!!


Alles in allem war es wieder einmal eine tolle Veranstaltung, nachdem diese in den letzten Jahren eher qualitativ nachlies, war sie heuer wieder top organisiert. Reichlich gefüllte Labstation mit allem was man sich im Ziel nach einem Rennen erwartet! Speziell der Apfelstrudel (der längste der Welt) war ein Hammer!!!


Nach dem verpatzten Marathon bin ich dennoch mit meiner Gesamtplatzierung sehr zufrieden.
Mit einer Gesamtzeit von 6:46:05 erreichte ich den 12ten Rang (in meiner Klasse Rang 2).
RaceResult