Was für ein Wochenende! In Linz fand im Zuge des Borealis Linz Donau Marathon die Opening Veranstaltung der österreichischen Asics Frontrunner statt.
Für mich war der Termin ideal, da ich ohnehin den Linz Marathon auf
meiner Agenda hatte.
Um im Vorfeld Stress zu vermeiden reiste ich mit der Westbahn an, von
Salzburg nach Linz 1:09 min, keine Staus, keine Parkplatzsucherei,
perfekt!
So kam ich relaxed um 14 Uhr in Linz an, die 2km Fußmarsch zum Linz Stadion
waren nach der Sitzerei im Zug eine Wohltat für meine Beine.
Um 15 Uhr war Treffpunkt beim Asics Stand, ich hatte also noch
genügend Zeit meine Startunterlagen zu organisieren und die
Messeausteller abzuklappern.
Mittlerweile kennt man nun doch das ein oder andere Gesicht hinter und
vor den Ständen, so überbrückte ich die Zeit mit netten Gesprächen.
Um 15 Uhr trudelten dann nach und nach die Team Kollegen ein. Gespannt
war ich auf die Neuzugänge, erste Berührungen via Facebook gab es ja
bereits.
Ich kann nur sagen unsere coole Truppe ist nun zu einem größerem
lässigen Haufen geworden. Alle neuen Runner sind sympathisch fanatisch
und leben für
den Sport! Da wird es sich noch den einen oder anderen interessanten
Austauch geben ;-)
Im Anschluß ging es ins Hotel, wo wir noch kurz Zeit hatten um ein
wenig die City zu erlaufen und die Beine für den anstehenden Wettkampf
zu lockern!
Um 19 Uhr führte uns dann Sabine zum wahrscheinlich besten Italiener
der Stadt! Mit dabei die Asics Athleten für den Staffelmarathon, da
kannte ich auch
das ein und andere Gesicht, Roman Weger und Flo Schipflinger denen ich
bei diversen Veranstaltungen schon über den Weg gelaufen bin :-)
Der Abend wurde mit einer herrlicher Pizza und einem erfrischendem
Weißbier abgerundet! Der Tank ist voll. Da mir doch das ein oder
andere durch den Kopf
ging, war ich nicht unbedingt der gesprächigste am Tisch, sorry, wird
nachgeholt ;-) Jedenfalls war ich dann froh als es dann um ca. 22 Uhr
Richtung Hotel ging.
Wollte dann doch nochmal so richtig Ausschlafen vor dem morgigen
Marathon.
Tagwache 6:55, Frühstück 7:00 nur keine Zeit verschwenden. Ich konnte mich so richtig gut
ausschlafen, ich fühlte mich topfit und top entspannt, aber ich war heiß :-)
Ich konnte es kaum erwarten bis es endlich losging!!
Meine gute Stimmung erreichte ihren Höhepunkt als kurz bevor ich das Zimmer verlassen wollte
nochmal das Handy sich meldete, lieber doch nochmal nachschauen, könnt ja wichtig sein!
Und das war es definitiv, ein Foto meiner älteren Tochter Emily die im Zug sitzt, brauchte
dann doch ein wenig bis mein Hirn schaltete, die werden doch nicht wirklich am Weg nach
Linz sein :-) Na wenn das nicht motiviert, das war Doping pur, die Liebsten im Ziel in den
Arm zu nehmen, was kann es schöneres geben!
Jetzt aber los Treffpunkt war 8:45 um gemeinsam Richtung Start auf der Donaubrücke loszubrechen.
Auf dem Weg dorthin querten wir die Läufer des Viertelmarathons, die bereits um 8:30 starten
durften, hier holte ich mir nochmal die letzte Schaufel Motivation für den bevorstehenden
Marathon.
Zum Glück war im vordersten Startblock hinter der Elite nichts los, der Countdown läuft noch 5 min
bis zum Start! Schön langsam kam das Adrenalin, ich konzentrierte mich und fokusierte mein Ziel
nochmal, dabei stellte ich mir den Zieleinlauf vor und meine Familie die mich dort empfängt (na gut
ich geb's zu ich dachte auch an ein kühles erfrischendes Weißbier ;-))
Startschuss, los geht's ohne Gedränge und zickzack Gelaufe positionierte ich mich hinter 2 kenianische
Läuferin, ich dachte mir, dass die in meinem Bereich laufen dürften.
Das Tempo war mit 3:40 ideal, ich hatte meine Gruppe gefunden. Nach 3 km ca. brach ein Läufer aus der Gruppe aus und erhöhte das Tempo auf ca. 3:35, eigentlich wollte ich bei den 3:40 bleiben, da aber auch die
Kenianerinen mitzogen und ich noch lockere Beine und ein gutes Gefühl hatte, blieb ich dran.
Das Tempo war ideal, länger als bis zum HM wollte ich aber nicht in diesem Tempo laufen, so lies ich
mich dann zurückfallen und pendelte mich bei 3:40.
Ich lief nun alleine, lediglich die Ukrainerin Lehonkova Nataliya war knapp hinter mir!
Die Beine waren noch immer locker, ich fühlte mich gut!
Bei Kilometer 25 lief ich dann auf die Kenianerin und dem Ausreiser, welcher dem hohen Tempo nun
doch Tribut zollen musste, auf.
Ich blieb nun immer ca. 200m hinter der Kenianerin, im Schlepptau deren Verfolgerin Lehonkova Nataliya.
In dieser Manier lief es dann bis KM 38, nun war die Ukrainerin unmittelbar hinter bzw. bereits neben mir.
Die Kenianerin Rutto Lydia, drehte sich nun immer öfter um, das war das Zeichen für Lehonokova das Tempo
zu erhöhen, sie widerte ihre Chance. Leider waren meine Beine zu schwer um mit ihr mitzuziehen so musste
ich abreißen lassen.
Die letzten Kilometer liefen sich nicht mehr gerade locker flockig, aber mir ging es trotzdem noch gut,
keine Anzeichen von Krämpfen, Kreislauf on top, nur die Beine wurden immer schwerer und schwerer :-(
Auch der Schlusssprint sah nicht mehr gerade entspannt aus, vor allem da ich unbeding eine 2:35 stehen haben
wollte, aber wie heißt es so schön knapp daneben ist auch vorbei, am Ende fehlten mir 6sek auf mein
gestecktes Ziel.
Das ich bester Österreicher wurde realisierte ich zuerst nicht, war aber nicht der einzige die Presse hat
mich auch versäumt, vermutlich weil ich bei den HM Läufern eingelaufen bin, da der Marathon Einlauf ver-
sperrt war ;-)
In der Ziellabe wurde ich dann darauf hingewiesen, dass ich in der falschen Labstation bin, also schnell noch durch den Zaun gezwengt schon stand ich im leeren Marathonbereich, jetzt wurde es mir bewusst, vor mir waren nur die
gesetzten Elite-Läufer :-)
Schnell noch frisch gezapftes Bier geholt und dann sofort wieder in den Zielbereich zur Family die schon
auf mich wartete. Ich war happy für diese Momente lohnt es sich zu Trainieren, bei Arschwetter um 23:00
Uhr noch Tempoeinheiten mit der Stirnlampe und Warnweste die Dorfstraße auf und abzulaufen, bei vergeigten Intervalleinheiten am Laufband, dieses am liebsten durch das halbe Fitnesscenter zu treten, ja für diese Augenblicke nimmt man das alles in Kauf :-)
In bin froh, dass mich meine Familie dabei unterstützt und meine Spinner ... ähh Lauferei akzeptiert oder
toleriert. Sie sind im Endeffekt meine Kraftquelle, mein Motor, meine Motivation, mein Leben, DANKE
...und das Kapitel Linz ist noch nicht zu Ende, die fehlenden Sekunden hol ich mir dann nächstes Jahr!!!