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Donnerstag, 30. Juli 2015

Unbreakable - Salomon 4-trails

Nach beinahe 3 Wochen, hab ich es nun endlich geschafft, das diesjährige Abenteuer Salomon 4-trails Revue passieren zu lassen und auf Papier zu bringen.

Von Beginn an Stand das Rennen unter keinem besonders guten Stern :-( Am Montag hatte ich noch einen Firmentermin in Paderborn, das hieß Tagwache 4 Uhr, mit Auto nach München und von dort weiter per Flieger. Ich wollte den Teufel nicht an die Wand malen, aber meine bisherigen Firmentriebs verliefen meist anders als geplant.
Es war den ganzen Tag drückend heiß, Marathonbesprechung in einem nicht klimatisierten Raum, kam moderner Folterei sehr Nahe ;-) Alle waren daher froh als kurz vor Ende um 18 Uhr ein Gewitter mit heftigen Regenschauern aufzog. Keiner ahnte in diesem Moment was dies für unsere Rückreise bedeuten würde :-(
So kam es das unser Flug 2mal verschoben wurde, statt um 20 Uhr, konnten wir erst knapp vor 22 Uhr starten. Das Problem war nicht Paderborn, sondern München, wo auch starke Unwetter niedergingen.
So kam es wie es kommen musste, auch auf der Autofahrt von München retour kam es zu Staus aufgrund umgestürzter Bäume.
Es war weit nach 1 Uhr als ich endlich ins Bett fiel, nach mehr als 21h auf den Beinen :-(

Zu meinem Glück wurde auch der Start der ersten Etappe von 10 auf 8 Uhr vorverlegt :-/ zumindest konnte mein Freund Tom mich bereits am Vortag registrieren, was auch noch etwas Zusatzschlaf ermöglichte, nichts desto trotz, wieder 5:30 Tagwache, ich fühlte mich als hätte mich einer der Blitze von gestern gertroffen nachdem mich einer der umgestürzten Bäume niederstreckte!
Mit einer Schüssel Müsli und einem halben Liter Kaffee ging's dann mit meiner Mutter Richtung Berchtesgaden.

Geschafft um 7:30 kam ich noch rechtzeitig zum Start, nur noch schnell die Ausrüstung checken und dann ... FUCK, jetzt hab ich doch glatt das Mundstück meines Trinkbeutels zu Hause liegen lassen, das darf jetzt nicht wahr sein!!! Vielleicht gibt es irgendwo noch einen Stand auf dem ich noch einen Trinkbeutel erstehen könnte, nichts, verdammt, nützt nichts, jetzt muss ich zumindest Tom finden damit ich meine Startnummer inkl. Chip bekomme. Trotz 550 Starter war das Feld überschaubar, so entdeckte ich Tom und seinen Bruder schnell und manchmal hat man auch Glück, er hat einen Reserve Trinksystem im Auto :-)

Jetzt war's mir aber egal wenn wir endlich starten könnten, einfach dem Stress entfliehen und das Geschehene hinter sich lassen.
Die Etappe wurde gekürzt, es war somit eher ein Speedtrail mit seinen 25km, war mir aber zu diesem Zeitpunkt relativ egal :-) vor allem da mir diese Distanzen eigentlich sehr gut liegen.
Meine Befürchtungen bergauf zu wenig Saft zu haben (da mir doch einige Trainingshöhenmeter fehlten) waren umsonst, es ging wirklich locker und dynamisch, ich fühlte mich gut und das Tempo schien zu passen. Auch die letzten steilen Serpentinen waren ein Genuß.
Pünktlichst wurde der Downhill von einem Regenschauer eingeläutet, deshalb ging es etwas verhalten, aber dennoch flott den Berg hinunter.
Im Tal gab es lediglich nur noch kurze Anstiege, so war das Tempo sehr hoch mit dem es nun Richtung Ziel in Bad Reichenhall ging.
Die erste Etappe konnte ich als Gesamt 5ter finishen, ein perfekter Start, ich war mehr als zufrieden, die Anstrengungen des Vortags waren vergessen.
Zusammen mit meiner Famile verbrachten wir den Nachmittag mit bummeln und essen in Reichenhall. Nach der Abreise lies ich mich noch massieren, bevor auf der Pasta Party  die Speicher wieder gefüllt wurden.
Um 21:00 war dann Zapfenstreich, ich musste schauen, dass ich ein wenig meines Schlafdefizites ausgleichen konnte.

Die 2te Etappe führte uns von Bad Reichenhall über Inzell nach Ruhpolding, auch hier wurde die Strecke etwas angepasst, es vielen ein paar Höhenmeter weg, da man auf Grund der Wettervorhersage den höchsten Punkt auslassen wollte. Ich sag's ganz ehrlich, mir war's egal :-)
Die Strecke war wieder nach meinem Geschmack, feine Anstiege, ordentliche Trails bergab, perfekt, es lief gut, bis ... Ja bis mich eine kleine Unachtsamkeit  nach dem technischen Trail, auf der unspektakulären Forstrasse niederstreckte, ich stürzte mit voller Wucht auf mein rechtes Knie, es schmerzte ordentlich, ich wusste aber ich darf auf keinen Fall stehen bleiben, so humpelte ich weiter, zum Glück (dachte ich) konnte es schnell wieder im Laufschritt weitergehen :-(
Aber nein es kam noch schlimmer, 3 Kehren weiter blieb ich mit dem Fuß bei einer Wurzel hängen, ich legte mich nochmals nieder, dieses Mal wurden meine Knie verschont, dafür traf es meine rechte Hand. Es tat verdammt weh, ich wusste gleich, dass es mehr als eine Prellung war. Kurz stellte ich mir die Sinnfrage und war kurz davor das Handtuch zu werfen. Ich lief weiter, aber nur bis zur nächsten Labstation dann breche ich ab und las mich ins Krankenhaus bringen.
Dachte ich, aber es kam keine Labstation mehr, so lief ich wohl oder übel weiter bis ins Ziel, meine Hand fest an meinen Stock geklammert, damit ich diese nicht mehr viel bewegen musste, bei jeder Bewegung konnte man ein leichtes Krachen hören und spüren, somit war klar der Mittelhandknochen ist ab :-(
Ich wollte nur mehr ins Ziel und das schnellst möglichst, getrieben vom Adrenalin in meinem Blut, ballerte ich noch ordentlich los, und schaffte sogar noch Platz 6.
Im Ziel wurde ich vom MediTeam gleich erstversorgt und bekam eine Schiene angelegt. Anja von Sziols nahm sich gleich meiner zerdepperten Brille an, und tauschte mir gleich den Rahmen :-)
Nachdem ich meinen Hunger und Durst auch erstversorgt habe, machte ich mich auf den Weg zum ortseigenen Krankenhaus, dieses war eher ein Sanatorium, so wurde ich gleich (bzw. nach 1h Wartezeit) per Rettung nach Traunstein gebracht.
Spiralbruch D4 lautet die Diagnose, "Das muss operiert werden, weiterlaufen sollten sie auf keine Fall", sprach Fr. Doktor verpasste mir eine Gipsschiene und lies mich inklusive Röntgenbilder weiterziehen.
Ich entschloss mich mit dem Zug zurück zu fahren, dort habe ich genug Zeit zum Nachdenken, ich war geknickt, es lief so gut und dann das :-(
Zumindest wollte ich eine 2te Meinung einholen, so kontaktierte ich meine Trainer Marcel, welcher gerade auf dem Weg nach Australien war, er beschaffte mir sofort die Handynummer von Dr. Fink in Innsbruck einen führenden Spezialisten (ÖSV Teamarzt). Ich schickte ihm die Fotos der Röntgenbilder und war beruhigt als er meinte der Bruch ist sauber die Knochen stehen gut zusammen, eine Schiene für 4-5 Wochen sollte vollkommen reichen.
Somit war für mich klar, ich mach weiter, den eine Schiene hatte ich ja ;-)

Tag 3.
Die Nacht verlief überraschend gut, ich konnte mich relativ gut erholen, obwohl mir mein Vitalmonitor das Gegenteil anzeigte :-(
Nichts desto Trotz ging ich guter Dinge an den Start, mein primäres Ziel war über den ersten Berg bis nach Unken zu kommen, von dort kann ich dann immer noch meine Freundin anrufen und mich abholen lassen :-)
Das Laufen mit Schiene funktionierte erstaunlich gut, auch mit Stöcken, ich konnte diesen zwar nur mit Daumen und Zeigefinger halten, aber es funktionierte besser als erwartet. Auch die Schmerzen hielten sich in Grenzen.
Leider wurde ich nach den ersten Kilometer sprichwörtlich wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt. Wieder blieb ich mit dem Schuh hängen und machte einen Bauchfleck, leider flog ich auf die bereits ledierte Hand, ein dumpfer Schmerz durchströmte  meinen Arm, ich dachte so das war es nun endgültig, resigniert setzte ich mich auf den Wegrand.
Am Ende waren es die aufmunternden und motivierenden Worte meiner Mitstreiter die mir neuen Mut und Antrieb verliehen, so wagte ich einen nächsten, letzten Versuch!
Diesesmal, zugegeben etwas vorsichtiger, ging es besser und vor allem sturzfrei voran.
Auch bergauf störte die Schiene nicht sonderlich, nur bergab musste ich mit stark angezogener Handbremse laufen :-(
Da es so gut lief, entschloss ich mich in Unken, auch den letzten Berg in Angriff zu nehmen und bis Lofer durchzuhalten. Dort lies ich mir aber nicht nehmen, den letzten Downhill bis ins Ziel etwas sportlicher zu nehmen :-)
Im Ziel wurde ich schon sehnsüchtig von meiner Familie empfangen, ich war auch sichtlich erleichtert meine Lieben in meine eineinhalb funktionierenden Arme zu nehmen.
Wir hielten uns nicht lange im Zielgelände auf, ich wollte nur noch nach Hause, wo bereits meine Schwiegermutter wartete und mir eine einstündige Massage spendierte.
Dann gab es noch ordentlich Kohlehydrate, ichwar glücklich und zufrieden.
Jetzt konnte ich natürlich die letzte Etappe auch nicht auslassen, schliesslich wusste ich genau was auf mich zukommt, da wir diese Etappe bereits im Vorfeld abliefen. Sie war zu schaffen, Notfalls im Wandermodus!

Es ist die längste und die mit den meisten Höhenmetern gespickte Etappe, eindeutig die Königsetappe. Auch das Wetter zeigte sich königlich, es sollte warm werden, nein es wird heiß werden, sehr heiß!
Obwohl bereits um 7 Uhr gestartet wurde, waren die Temperaturen jenseits der 20 Grad.Meine Beine waren erstaunlich fit, dennoch spürte ich die letzten 3 Tage in den Knochen, nicht nur im rechten Mittelhandknochen ;-)
Diesesmal ging ich es wirklich entspannt an,  gesund durchkommen war mein Ziel. Alles lief nach Plan, ganz ohne stolpern ganz relaxed, auch die Zeit verflog schneller als sonst,   so war ich auch schon am Stausee, mit dem Wissen, dass  mir noch ein gutes Stück Arbeit bevorstand.
Der Aufstieg auf das Ingolstädter Haus war kräfteraubend und kostete mich sehr viel Energie. Belohnt wurde man durch den einzigartig malerischen Ausblick hinunter Richtung Stausee!
Zum Glück stellten die Hüttenbesitzer Wasser und Holundersaft zu Verfügung, denn bis kurz vorm Ziel gab es keine Verpflegstation mehr, die letzte war am Stausee, dort hätte man sogar eine zusätzliche Trinkflasche bekommen, dieses Angebot schlug ich allerdings aus, da ich mit meinen Stöcken genug zu tun  hatte ;-)
Nur war ich am Meer, am Steinernen Meer, die Kilometer werden sich nochmal heftig ziehen, bei unserer Erkundungstour vor  den 4-trails, hatte ich das Teilstück etwas unterschätzt, das kann mir nun nicht mehr passieren, also keine bösen Überraschungen, auch der Schnee ist seit damals extrem zurückgegangen.
Dann war es da, das Riemannshaus, wie ein Fels in der Brandung, ein Zeichen der Hoffnung, ein Ende ist in Sicht.
Vor dem Finish, stand aber noch der knackige Abstieg Richtung Maria Alm, ein falscher Tritt kann verheerend enden. Beinahe hätt es mich erwischt, bei einer durch ein Stahlseil gesicherten Passage, verlor ich den Halt und rutschte weg, da es auf der Seite meiner lädierten Hand war, blieb mir nichts anderes übrig als mit dem kompletten Arm mich ins Seil zu hängen, eine weitere äußerst schmerzhafte Erfahrung, die ich beim diesjährigen 4-trails erleben durfte :-( Es hätte aber weitaus schlimmer ausgehen können, rechts neben mir, ging es doch einige Meter steil bergab!
Mit dem Schock in den Knien und reichlich Adrenalin im Blut schaffte es aber dann doch heil ins Ziel!
Ich war erleichtert! Ich habe es geschafft, ohne Krampf ohne Kreislauf, dafür mit einer gebrochenen Hand! Der Schmerz geht, der Stolz bleibt. Dieser Spruch passte perfekt zu meinem Salomon 4-trails 2015.

Im Endeffekt reichte es sogar noch für eine Top 10 Platzierung in meiner Klasse :-)

Ende gut, alles gut, jetzt geht es nach einer kurzen Regenerationsphase Vollgas Richtung Projekt Berlin Marathon :-)






Sonntag, 20. Juli 2014

Salomon 4trails 2014 - 1000m zum Glück

Zugegeben die Vorbereitung und die Organisation im Vorfeld des Bewerbs verliefen milde gesagt etwas chaotisch. Da wir kurz davor in unser neues Zuhause gezogen sind, lagen meine Prioritäten nicht im sportlichen Bereich. Wobei ein Hausbau durchaus als Training gesehen werden kann, spezielles Oberkörper Krafttraining durch stundenlanges Schauffeln von Schotter von A nach B und wieder von B nach A.


Am Dienstag ging es dann mit Sack und Pack bzw. Kind und Kegel bei strömenden Regen nach Garmisch. Spätestens jetzt wusste auch ich, dass in den nächsten Tagen mit keiner Hitzewelle zu rechnen ist ;-)


Die ersten 3 Tage waren wir in einer Ferienwohnung in Ehrwald einquartiert. Zuerst machten wir aber noch in Garmisch einen Zwischenstopp, ich musste mich noch registrieren und meine riesige Salomon 4trails Tasche entgegennehmen. Dann noch schnell in den Supermarkt (Über)lebensmittel für die kommenden Tage hamstern und dann ging es auch schon nach Ehrwald in unsere Unterkunft. Nach dem Beziehen der Ferienwohnung galt es nochmal Futter fassen für die bevorstehende erste Etappe von Garmisch nach Ehrwald!


Etappe 1 - Garmisch (DE) - Ehrwald (AT), 36,3km, 2410 Höhenmeter (aufsteigend)



Da der Start erst auf 9:50 gesetzt war, hatte ich noch genügend Zeit in der Früh vorm Start meinen  Rucksack zu packen und alles vorzubereiten :-)


Wie zu erwarten blieb der Sonnenschein aus, so entschloss ich mich für den größeren Rucksack um genügend Platz für mein Gore-Tex Equipement zu haben ;-) Eigentlich hätte ich es ja besser wissen müssen, aber dazu später.


Der Start erfolgte neutralisiert, so starteten wir mit einem angenehmen Tempo in die erste Etappe. Schon jetzt merkte ich, dass mir der “schwere Rucksack” Probleme bereiten wird.


Ich hatte zwar meine Stöcke bei mir, lies diese aber mal eingepackt. Irgendwie viel es mir von Beginn an schwer einen guten Pace zu finden, obwohl sich die Beine gut anfühlten, wollte es nicht so recht laufen.


Dann kam das erste richtige Bergabstück, genau so wie ich es mag, Single Trail Downhill, jawohl, der Knoten löste sich, ich lies ordentlich krachen, wow, das machte Spaß :-)


Der Spaß wurde durch das noch 20km Schild am Ende des Trails gebremst! So ging es den nächsten Berg hoch. Mit dem Adrenalin im Blut ging dieser schon etwas leichter, konnte auch hier auf die Stöcke verzichten und durchgehend laufen.
Ehrwald kam immer näher, dann kam noch ein gemeiner Anstieg (ja ja das kommt davon wenn man sich vorher die Strecke nicht auf der Karte ansieht ;-)) noch brutaler war der kurze fast senkrechte Downhill, mann das ging in die Knochen, Zähne zusammenbeißen und die letzten Meter noch abspulen. Auch mein Rücken machte sich immer mehr bemerkbar, die Muskulatut im Lendenwirbelbereich war komplett verspannt und verkrampfte sich, der Drecksrucksack passte einfach nicht, was muss ich Idiot auch ausgerechnet wieder beim Rennen experimentieren :-(


Geschafft erste Etappe done!!! Mich hat’s beinahe umgehauen, als ich als 9ter angekündigt wurde! Mit allem hab ich gerechnet, aber keinesfalls mit einer Top 10 Platzierung, nicht nach dieser Vorbereitung und dem schlechten Gefühl am Beginn des Rennens.


Zu meinem großen Glück war ein bekannter Physio mit von der Partie, der wusste um mein Leiden mit meiner Achillessehne, bei Robert fühlte ich mich gut aufgehoben und wusste da kann die nächsten Tage nix mehr schiefgehen :-P


Zum Auslaufen/-gehen ging’s noch die 1,5 km per pedes mit Family zur Unterkunft. Dann wurde aufgekocht,es gab Lasagne, BCAAs und Proteinshake :-)


Als Nachspeise gab’s eine SMS vom Veranstalter mit der Info, dass der Start von 7 auf 8 Uhr verschoben wird, dennoch wollte ich Streß vermeiden und hab dann schon mal vorsoglich meinen kleineren Rucksack mit dem äußerst Notwendigsten gepackt :-)


Etappe 2 - Ehrwald (AT) - Imst (AT),45,3km, 2723 Höhenmeter (aufsteigend)



Schon in der Nacht hörte man den Regen gegen das Schlafzimmerfenster prasseln, so machte ich mir auch für die 2te Etappe keine Hoffnungen auf besseres Wetter. Freundlicherweise stellte unsere Vermieterin meine Schuhe zum Trocknen in den Heizungskeller, so konnte ich auch am 2ten Tag, meine Asics GEL-Fuji Trainer nach Strich und Faden einsauen :-D


Nach einer großen Portion Jentschura Morgenstund mit Bananen und Cranberries verfeinert, joggte ich zum Start im Zentrum Ehrwalds. Dort erfuhr ich dann auch, dass der erste Teil der Strecke über eine alternativ Route führt welche um 500 Höhenmeter und ca. 7km weniger lang ist, als die Originalstrecke , deshalb auch die Verschiebung um eine Stunde nach hinten. Meine Enttäuschung hielt sich in Grenzen ;-)


Los ging’s! Irgendwie hatte ich wieder ein ungutes Gefühl, obwohl diesmal der Rucksack wie gewohnt perfekt am Körper anlag, es war der Puls der mir Sorgen machte, bei 155 war finito höher wollte er heute einfach nicht gehen. Um meine Beine zu schonen blieben meine Stöcke diesmal nicht im Rucksack sondern in meinen Händen. Geh leck, wie geil, mit den Stöcken ging’s nur so dahin (die Schubkarrenfahrerei am Bau hat sich nun doch ausgezahlt :-)) Ich hatte ein gutes Tempo so war der erste Berg kein Problem, auch berabwärts wieder ordentich Rock’n’Roll :-)


Der 2te Anstieg befand sich auf der anderen Talseite, deshalb gab’s Zwischendurch mal etwas schnellen Asphalt unter die Beine, mir soll’s recht sein :-)


Auch der 2te Berg machte keine Probleme, mit meinen neuen Freunden (Z-Poles) ging’s nur so dahin. Bergab ins Ziel passierte etwas, was mir nur selten zuvor passierte, ich wurde überrannt!!! Attacke, das kann es nicht sein! Bis ins Ziel lieferte ich mir ein unerbitterliches Rennen mit ihm, da kurz vorm Ziel nochmal eine anständige Rampe war, gelang es mir ihn dort abzuschütteln.


Ich erreichte völlig erschöpft als 10ter das Ziel, eventuell war es taktisch nicht klug, sich da einen sinnlosen Kampf zu geben. Man wird sehen! Beine weiterhin fit, Puls und Kreislauf machen mir aber mehr und mehr Sorgen :-(


Am Abend zu Hause im Appartement gab es dann eine Delikatesse, selbstgemachte Tortelini mit verschiedensten Füllungen, dass war Genuss pur, und eine Entschädigung für die Entbehrlichkeiten auf der Strecke, ich hielt mich nur mit meinem Mineralstoffdrink und Erdnüssen von den Labstationen über Wasser, die Kombination passt.


Etappe 3 - Imst (AT) => Landeck (AT), 31,1km, 1828 Höhenmeter (aufsteigend)



Die 3te Etappe war die Entspannungsetappe, lediglich einen Berg hoch und wieder runter, denkste :-(


Schon der neutralisierte Start mache mir Probleme, entweder liefen alle anderen so schnell, oder bei mir war endültig Ende im Gelände :-(
Mein Glück war, das der Bahnübergang wie bereits vom Veranstalter vermutet geschlossen war, und auch die ersten Läufer nicht queren konnten, somit Start 2ter Versuch. Von dort ging es gleich bergauf (zumindest streckentechnisch ;-))


Diesmal wurde es nasser als die Tage zuvor, große Teile der Strecke führte über Wiesen und sumpfiges Gelände, bereits nach den ersten Kilometer waren meine Schuhe durch und durch naß! Es regnete ohne Unterbrechung, in der Höhe kam dann noch kalter Wind dazu!


Wir liefen einen exponierten Grad entlang, ich kühlte komplett aus, ich wollte mir eigentlich eine Jacke anziehen, schaffte es aber nicht mit gefrorenen Fingern die Reisverschlüße aufzumachen. Deshalb die vor Kälte klapperten Zähne zusammenbeißen und durch …
Die Finger wurden nicht besser so schaffte ich es auch nicht während der gesamten Bergabstrecke meine Stöcke zusammenzulegen :-)
Bergab ging’s dann aber wieder dahin … ich machte Platz um Platz gut … am Ende wurde mein Husarenritt mit dem 9ten Platz belohnt!


Durchschnittspuls 149 :-( da sollte mehr drinn sein. Ich merke auch bereits das ich mich immer müder und ausgelaugter fühle :-(


Etappe 4 - Landeck (AT) => Samnaun (CH), 44,5km, 2844 Höhenmeter (aufsteigend)



The last one, jetzt gilt’s, hab mich am Vorabend nochmal motiviert indem ich mir angesehen habe was nach vorne noch möglich wäre :-) leider aber auch nach hinten geht noch viel :-/


Also alle Konzentration und Kraft in die letzten 45km setzen, fokussieren und draufhalten, was geht, geht, gesund durchkommen ist das oberste Ziel, der Rest das Sahnehäubchen.


Von Beginn an hatte ich schwere Beine und Probleme mit dem Kreislauf, schon das Frühstück lag schwer im Magen. Schon früh wusste ich, dass diese letzte Etappe, die Königsetappe mir meine Grenzen aufzeigen wird!


Der Weg zum höchsten Punkt der Tour auf 2787 (Ochsenscharte) sollte lang und beschwerlich werden, die letzten Höhenmeter ging es durch Schneefelder, mit eingefrorenen Füßen ging’s dann so gut wie möglich wieder Richtung Tal. So ohne Gefühl in den Fersen ist das bergablaufen keine Genuss :-(


Die Illusion nach vorne noch was zu holen wurde ja jäh zerstört, es galt den Schaden zu begrenzen. Meine Hoffnung beschränkte sich nur mehr darauf heil ins Ziel zu kommen! Das schaute auch ganz gut aus, nur dann kamen eben die 1000m! Da sich mein Magen seit dem Frühstück nicht so recht beruhigen wollte, blieb es während des gesamten Rennens bei reiner Flüssigkeitsaufnahme, das rächte sich. Gut 1km vor dem Ziel, zog mir jemand den Stecker, mir wurde übel, der Kreislauf war am Boden und ich nur kurz davor mich auf diesen zu legen und das Rennen zu beenden. Auch gegen schnelles Gehen hatte mein Körper etwas auszusetzen, immer intensiver wurde der Würgreflex, aber was soll der schon raufwürgen?


Irgendwie schaffte ich es dann doch ins Ziel zu torkeln besser ins Ziel zu fallen! Der Anblick meiner Lieben gab mir nochmal die Kraft mich in die Labe zu schleppen, wo ich mit Beinen hoch mit Cola vollgepumpt wurde, mei wor mia schlecht :-|


Aber geschafft ist geschafft, als ich wieder halbwegs am Damm war und das Ganze realisierte war ich überglücklich, dass alles so super gelaufen ist. Keine Probleme mit der Achilles oder sonstiges, keine bösen Stürze, werder Blasen oder sonstige Blessuren, nichts! Und das mit dem Kreislauf ist so schnell wieder vorbei, das kann man vernachlässigen (im Nachhinein betrachtet :-)).


Jetzt ein paar Tage später, mit etwas Abstand auf das Rennen blickend, reizt es mich schon wieder in den Beinen, den 4trails nochmals zu rocken, dann aber mit einer spezifischeren Vorbereitung, versprochen :-)


Ergebnis





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