What a fucking hot
race :-)
Hot jetzt nicht auf
die Temperatur bezogen sondern auf die Abstände, aber dazu später mehr!
Eigentlich lief die
10 wöchige Marathonvorbereitung nach Plan, bis dann beim letzen intensiven
Intervalltraining (3x5000m) meine linke Hüfte nicht mehr mitspielen wollte.
Eigentlich laboriere ich schon knapp ein Jahr daran, diagnostiziert wurde eine
punktuelle Entzündung der Knochenhaut am Hüftknochen. An und für sich nichts
aufregendes, beim Laufen hatte ich keine Einschränkungen lediglich danach war
das Treppensteigen nicht so einfach ;-) Nur jetzt gaben ihr das
Intervalltraining den Rest, nicht nur die Treppe auch die Ebene machte laufend
wie auch gehend Probleme. Diesesmal war wirklich zwanghaftes Tapering angesagt.
So war es bis zum Schluß offen wie die Hüfte sich erholt hat.
Nach Linz ging's
dann am Samstag mit einem guten Freund und dessen Freundin (er startete beim
Halbmarathon). Meine Familie reiste dann am Sonntag mit der Westbahn an (mit
Kinder um einiges stressfreier als mit dem Auto ;-)
Wir parkten beim
Hotel im Zielgelände und machten uns per Fuß auf zum Tipp Stadion um unsere Startunterlagen
abzuholen. Google sei dank, fand ich dann auch relativ schnell über ein, zwei
Umwege hin. Die Messe war wie letztes Jahr von der Anzahl der Besucher aus
gesehen sehr übersichtlich. Schnell noch Asics und CEP Stand gecheckt, Pasta
Party besucht, dann ging's auch schon wieder Richtung Hotel.
Eigentlich wollte
ich mich nur kurz hinlegen, daraus wurde dann aber ein ausgedehnter 90min
Powernap, mit Müh und Not schaffte ich es auf 18:00 Uhr zur Pizzeria L'Osteria,
in welcher Schneider Günter schon Tage vorher einen eineinhalb Stunden Slot
reservieren konnte. Die Pizzeria ist der sprichwörtliche Platzhirsch was
italienische Verköstigung in Linz betrifft, zu Recht :-)
Wie gesagt
eingefädelt hat das Ganze Günter, welchen ich bisher nur aus Facebook kannte.
Schon im Vorfeld war uns klar, dass wir uns wohl den Tiroler Meister
untereinander ausmachen werden, da die restliche Konkurrenz eine Woche vorher
in Wien tätig war.
Dieses Jahr lies ich
ausnahmsweise die Nudeln als Vorspeise weg, da ich aus dem Vorjahr bereits
wußte was mich pizzatechnisch erwartet :-)
Dünner Boden und doppelt so groß wie der Teller :-P
Zum Abschluß noch
ein kurzer Abstecher in die Gelateria und dann nix wie in die Heia!
Vorm Schlafen noch
ausgiebiges Dehnen und eine Runde Yoga für Läufer um 22 Uhr hieß es dann Licht
aus!
Tagwache 6:30 frisch
und munter genoss ich mein Standard Vormarathonfrühstück, Spezialbrei mit
schwarzen Kaffee, welcher seine Wirkung nicht verfehlte :-) Sachen packen,
auschecken und auf Richtung Startgelände. Nun war es soweit, die Stunde(n) der
Wahrheit rückte(n) näher! Die äußeren Bedingungen waren perfekt, blauer Himmerl
kühl und wenig Wind, beste Voraussetzungen für einen guten Marathon, nun lag es
nur mehr an mir!
Noch ein gemütliches
Joggerl zum Start, ein wenig das bunte Treiben beobachten, die Stimmung
inhalieren und ab in den Startblock. Es lief alles sehr geordnet und ruhig ab,
so wie man es sich eigentlich immer wünscht, ohne Gedränge und Geschupse.
Jetzt war es soweit,
nach der obligatorischen Bundeshymne ertönte der Startschuß!
Ich hatte ein gutes
Gefühl, auch das Tempo stellte sich schnell ein. Die ersten Kilometer vergingen
wie im Flug, keine Müdigkeit oder sonstige Zeichen von Erschöpfung. Den ersten
HM lief ich ca. 1 Min zu schnell an, wollte so um 1:17:00 anlaufen, fand aber
eine gute Gruppe welche zwar ein wenig zu schnell war, aber davor sparte ich
mir auf lange Teile den kräfteraubenden Gegenwind.
Wie jedes Jahr
warteten auch meine Lieben beim Durchgangspunkt des HM, dies ist immer ein sehr
wichtiger Motiviationsschub. Den jetzt startet das eigentliche Rennen. Den
ersten HM sollte man ja gar nicht spüren, so war es auch, ich hatte lockere
Beine und ich wusste mein Ziel (2:35) sollte sich ausgehen.
Unsere Gruppe wurde
immer kleiner, immer wieder musste eine Abreissen lassen, ich kam mit dem Tempo
gut zurecht, es lief!
Doch dann bei
Kilometer 30 verlor ich meine Verpflegung , ich überlegte kurz, wendete dann
aber doch und holte mir die Packung Fruchtpüree, da es doch noch beschwerliche
12 KM bis ins Ziel waren. Das Wenden und wieder anlaufen schmerzte, dennoch
konnte ich rasch das aufgerissene Loch schließen.
Leider löste sich
die Gruppe auf, ich musste alleine weiter, vor mir sah ich bereits die Gruppe
mit Günter Schneider, im kleiner wurde der Abstand, es lief gut, die Beine
waren noch locker, auch von Krämpfen keine Spur.
Meterweise schmolz
der Abstand, bis ich dann bei KM 38 endlich aufschließen konnte, wir waren nun
zu dritt. Eine Zeit unter 2:35 war nicht mehr möglich, aber die 2:35 müssen
passen :-)
Schön langsam lies
die Kraft nach, die Schritte wurden im schwerer die Luft immer knapper. Günter
und ich kämpften gemeinsam bis KM 41 dann setzte er zum Endspurt an, ich kam
nicht mit, so lies ich ihn ziehen. Ich versuchte mich noch vorzukämpfen, leider
ohne Erfolg, im Endeffekt fehlten 3 Sekunden auf Günter und auf den Tiroler
Meistertitel, mein zeitliches Ziel hab ich allerdings mit 2:35:14 erreicht :-)
Mal schauen was im September in Berlin noch geht ;-)
Es war meine erste
Meisterschaft und ich konnte gleich 3 Medaillen erlaufen
- Bronze ÖSTM (M-35) => 6 sek Rückstand auf Silber
- Tiroler Vizemeister => 3 sek Rückstand
- Gold TM (M-35)
Die Siegerehrung der
Tirolermeisterschaft entfiel mangels an Medaillen, diese bekam ich dann wenige
Tage später per Post nachgeschickt :-D
Es war wiedermal ein
toller Marathon in Linz, bei dem einfach alles gepasst hat, so kann's von mir
aus weitergehen. Linz wird nächstes Jahr sicher wieder auf meiner Liste stehen
das ist fix! Aber ab jetzt werden wieder ordentlich die Trails gerockt, meine
Dosis Asphalt hab ich für heuer schon :-)
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